Hattingen. Zwischen 22. und 28. Dezember hat aber niemand den Besuch vom Pfändungsbeamten zu fürchten.
Der Schuldenstand der Bürger bei der Stadt liegt bei rund zwei Millionen Euro. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl sind dies etwa 370 Euro pro Kopf.
Damit diese Zahl nicht steigt, sieht sich die Stadt gezwungen, regelmäßig zum Pfändungshammer zu greifen. Die Weihnachtswoche bleibt hier allerdings außen vor. So hat zwischen dem 22. und 28. Dezember niemand den Besuch vom Pfändungsbeamten zu befürchten. Die weihnachtliche Pfändungspause, die auch vom Finanzamt praktiziert wird, endet ab der letzten Jahreswoche. Dann wird wohl auch das eine oder Weihnachtsgeschenk nicht von langer Dauer sein. „Erlassen können wir nichts“, stellt Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger der Frage nach einem Schuldenerlass eine klare Abfuhr und begründet: „Das dürfen wir gar nicht. Schließlich gehört nicht uns das Geld, sondern den Bürgern.“
In den vergangenen Jahren habe sich der Schuldenstand bei 1,5 bis zwei Millionen Euro eingependelt. „Vor zehn Jahren waren es mal an die drei Millionen, doch hat man dann ein Schuldenmanagement ins Leben gerufen, das letztlich auch seine Wirkung gezeigt hat“, verrät Griesohn-Pflieger. Diese zentrale Stelle überwache sämtliche Einnahmebereiche, verfüge über eine hochmoderne Erfassungssoftware und kann dadurch schneller aktiv werden.
Steuerrückstände an erster Stelle
Beim Schuldenvolumen stechen eindeutig die Steuerrückstände heraus. Allerdings verteilen sich die Schulden gleichmäßig auf sämtliche Bereiche und verzeichnen Preller von Grundsteuern, Gewerbesteuern, Hundesteuern oder auch Park-Knöllchen gleichermaßen. Wenn auch nach mehrmaliger Zahlungsaufforderung kein Geld fließt, muss gepfändet werden. In den meisten Fällen betreffe dies dann die Wohnungseinrichtungen, wobei man stets Höhe der Schuldensumme sowie die soziale Situation des Schuldigers berücksichtigen müsse, informiert Griesohn-Pflieger.