Hattingen. Ein Artikel und seine Geschichte: Katze Krümel aus Hattingen ist jetzt landesweit bekannt. Angefangen hat es mit einem Bericht der Hattinger Zeitung. Denn das betagte Tier schläft oft mitten auf der Straße ein. Immer wieder halten Spaziergänger die Katze für tot und verständigen die Behörden.

Vor genau einer Woche berichtete die Hattinger Zeitung zum ersten Mal über Krümel, die „scheintote Katze“ aus dem Krämersdorf. Inzwischen haben sich der WDR, die Bild-Zeitung und auch RTL auf den Weg nach Hattingen gemacht, weil sie sich ebenfalls für das Phänomen interessierten.

Der WDR kam noch am selben Tag vorbei, an dem der Artikel erschienen war. RTL und die Bild-Zeitung einen Tag später, erzählt Katzen-Besitzerin Jane Herold. Aber Krümel spielte nicht mit. „Die war ganz munter, als ob sie das geahnt hätte“, sagt Jane Herold lachend. „Als alles vorbei war, da lag sie dann wieder wie tot da.“

Als der Anruf vom WDR kam, war Herold zwar ein bisschen erstaunt, aber, so sagt sie: „Ich fand das ganz nett und habe mich dazu bereiterklärt. Als dann noch RTL und die Bild-Zeitung anriefen, habe ich schon überlegt“, so die 76-Jährige, die seit 45 Jahren ein Hotel in der Innenstadt betreibt. Die Dreharbeiten dauerten beim WDR schon zweieinhalb Stunden, RTL war sogar drei Stunden da.

Glücklicherweise nahmen die Hotelgäste den Trubel gelassen: „Die fanden das spannend“, sagt Herold.

Der WDR hat seinen Bericht inzwischen im Dortmunder Lokalfenster ausgestrahlt und auch in der Bild-Zeitung war Krümels Geschichte schon zu lesen, nur auf RTL wurde die friedliche getigerte Katze aus Hattingen vom Tiger verdrängt, der im Kölner Zoo seine Pflegerin getötet hat. Der Bericht wurde deshalb erst einmal verschoben, soll aber noch in dieser Woche gesendet werden.

Extra wegen Krümel aus Bottrop gekommen

Schon jetzt ist Jane Herolds Katze zu einiger Berühmtheit gelangt. „Da waren zwei ältere Leute, die sagten zu mir, sie seien extra wegen der Katze aus Bottrop gekommen“, erzählt Jane Herold schmunzelnd. Und sie vermutet, dass die beiden nicht die einzigen sind, die sich auf den Weg ins Krämersdorf gemacht haben, um den Medienstar auf vier Pfoten einmal mit eigenen Augen zu sehen.

„Ich merke schon, wenn hier Leute vorbeigehen, dass sie zögern und gucken“, so die Katzenbesitzerin. Bisher nimmt sie den Trubel um „Krümelchen“ mit Humor.

„Ich habe ein sehr abwechslungsreiches Leben, jeden Tag sind andere Gäste hier, aber ich fand das schön. Man muss ja nicht immer nur schlechte Nachrichten hören und lesen und so kann man auch mal ein bisschen schmunzeln, auch wenn das keine wichtigen Nachrichten sind“, findet die gebürtige Londonerin. „Aber jetzt muss es auch mal wieder gut sein.“ Schließlich muss sich Jane Herold auch noch um ihre Gäste kümmern. Und ihre Tiere natürlich auch. Neben der Katze, die für so viel Aufsehen sorgte, gibt es auch noch eine Französische Bulldogge, die ist aber ein ganz normaler Hund – mal abgesehen davon, dass Hund und Katze sich bestens vertragen. „Die beiden lieben sich“, so Herold.