Noch zwölf Tage, dann wird der neue 10-Euro-Schein europaweit in Umlauf gebracht. In der Hattinger Nachbarstadt Bochum feierte die druckfrische Note bereits Premiere: In der Filiale der Bundesbank wurde der Geldschein vorgestellt.

Sicherer, robuster, augenfälliger: Zwölf Jahre nach der Euro-Einführung soll der modifizierte Zehner seinen Vorgänger gleich dreifach übertrumpfen. Der stellvertretende Bankchef Dietmar Bruns macht folgende Vorteile aus:
– Zusätzliche Sicherheitsmerkmale machen es Geldfälschern schwerer. Eine Smaragdzahl schimmert je nach Blickwinkel grün bis blau. Das Hologramm der mythologischen Gestalt Europa ist als Wasserzeichen eingelassen. Glanzstreifen und Sicherheitsfaden zählen zu den weiteren Echtheitsmerkmalen.
– Dank zusätzlicher Beschichtung soll dem neuen Zehner eine längere Lebensdauer beschieden sein. Bisher werden die 10-Euro-Lappen im Schnitt nach eineinhalb Jahren aus dem Verkehr gezogen. Künftig sollen sie ein Jahr länger halten.
– Die 10 ist auf dem aktuellen Geldschein prägnanter zu erkennen als auf seinem Vorgänger. Das soll Verwechslungen ausschließen.

Am 23. September wird der neue Zehner zum gültigen Zahlungsmittel. Wie schon beim 5-Euro-Schein werden die alte und neue Banknote eine Zeit lang parallel im Umlauf sein. Anders als im vergangenen Jahr beim neuen Fünfer sollen sich die Probleme an Automaten in Grenzen halten. „Die Automaten-Aufsteller haben seit Januar Zeit, sich auf die Umstellung vorzubereiten“, zeigt sich Dietmar Bruns zuversichtlich.

Die Bundesbank-Filiale, die Geldinstitute in weiten Teilen des Ruhrgebiets bis zum Münster- und Sauerland mit Barem beliefert und deren Geldnoten einsammelt, ist auf den massenhaften Austausch der Scheine vorbereitet. Dabei sind die Mitarbeiter auch mit der alten D-Mark noch häufiger beschäftigt, als man denkt. „Im Durchschnitt kommen täglich acht Kunden zu uns, um D-Mark-Münzen und -Scheine in Euro umzutauschen“, berichtet Dietmar Bruns. Tatsächlich ist es mitunter die Matratze, unter der die Angehörigen nach Omas oder Opas Tod bis zu 50  000-D-Mark-Hinterlassenschaften entdecken. Auch nach Haushaltsauflösungen oder bei Münzsammlungen wird noch eifrig umgetauscht – und das zum 2002 festgelegten Wechselkurs von 1 : 1,95583.

An den Schaltern dürfte das D-Mark-Zeitalter noch lange präsent bleiben. Es gibt in Deutschland keine Wechsel-Frist; die Bundesbank rechnet damit, dass noch 12 Milliarden D-Mark deponiert sind.