Hattingen.. Fußgänger muss nach Sturz über defektes Pflaster in Blankenstein verletzt ins Krankenhaus

Wer nicht selbst durch die Altstadt läuft, kann im Internet auf der Seite der Stadt verfolgen, wie sich das neue Pflaster entwickelt. In Blankenstein hilft dagegen manchmal kein Pflaster mehr gegen Verletzungen, die sich stolpernde Fußgänger holen. Ein älterer Mann liegt verletzt im Krankenhaus.

Schon vor einem knappen Jahr hatten Nachbarn den Zustand ihrer Straße als Katastrophe bezeichnet. Während Kinder bei „Himmel und Hölle“-Spielen über teuflische Kästchen hüpfen, sind Blankensteiner gezwungen, um bröckelnde Sandsteine zu springen. „Wegen der gravierenden Straßenschäden kam es in den letzten Jahren sehr häufig zu Unfällen mit Personenschäden“, schrieb Henning Sandmann Stadtverordneten Anfang September.

Kurz vorher war ein älterer Mann mit seinem Rollator in der Straße Zu den sieben Hämmern in der Höhe von Haus Nummer 3 gestürzt und hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch und einen komplizierten Schulterbruch zugezogen.

Noch vor einem knappen Jahr hatte die Stadt erklärt, Blankenstein stehe noch nicht auf der Sanierungsliste. Es reiche, wenn ein Mitarbeiter den schlechten Zustand festgestellt habe.

Jetzt reicht es Henning Sandmann. Er will eigentlich nicht mit Dienstaufsichtsbeschwerden drohen. Auch eine Unterschriftenliste möchte er eigentlich nicht einholen. Er und weitere Anwohner möchten einfach, dass die Schäden behoben werden. Und zwar so, dass nicht dauernd nachgebessert werden muss. Auf der gesamten Straße bröckele das Natursteinpflaster. Immer wieder „entstehen Stolperfallen, die ältere Bürger auch mit Rollatoren kaum bewältigen “. Kosmetik durch Teer und Bitumenflecken löst seiner Ansicht nach das Problem nicht mehr, das auch in der Burgstraße und in der Freiheit zu finden sei. Beim Spaziergang mit der Enkelin stochert die zwei Jahre alter Amelie einen dicken Brocken aus dem Boden.

Klagen über den Zustand des Straßenpflasters im historischen Teil Blankensteins haben Grüne/FWI veranlasst, das Thema auf die Tagesordnung des Bauausschusses zu setzen. Für Fraktionschef Stefan Kietz-Borgwardt bietet sich ein Ortstermin an, um den Straßenzustand in Augenschein zu nehmen, da das Gremium sowieso heute im Stadtmuseum tagt. Es gehe „nicht mehr nur um Kosmetik für das Schatzkästlein Blankenstein“, sondern um reale Verkehrsgefährdung.

Vor Ort könnten sich die Ausschussmitglieder ein Bild davon machen, wie weit die Stadt mit ihren Asphaltarbeiten gekommen ist. Am 5. September, kurz nach dem folgenschweren Sturz, wurde damit begonnen, Höhenunterschiede in der Pflasterdecke auszugleichen. Sandmann hatte, ,,da telefonische Anrufe bisher nichts gebracht haben“, sich schon Mitte Mai schriftlich an den Fachbereich Bauordnung und Straßenverkehr der Stadt gewandt.