Hattingen.. Nach Verzögerung durch Baumängel und Brandschutz-Nachrüstung lockt Marcel Zarth Profis und Anfänger an die Bredenscheider Straße.
„Endlich geschafft“, blickt Marcel Zarth erleichtert auf die vergangenen zwei Jahre zurück, in denen er eine alte Industriehalle in einen Sportler-Treffpunkt verwandelte. Vor wenigen Tagen hat der 32-Jährige die Boulder-Halle „Bodenlos“ an der Bredenscheider Straße eröffnet – und freut sich bereits über regen Zulauf der regionalen Boulder-Freunde.
„Am ersten Tag hatten wir rund 150 Besucher“, staunt Zarth noch immer ungläubig über die Resonanz: „Die Leute kamen aus der ganzen Region.“ Und das, obwohl das Bouldern eine recht unbekannte Sportart ist. Ähnlich dem Klettern bewegen sich die Sportler dabei, aber ungesichert und in niedriger Höhe. „Das Bouldern ist eine recht unkomplizierte Sportart, die besonders die Körperkondition und Koordination steigert“, beschreibt Marcel Zarth – seit rund zehn Jahren bouldert der Welperaner. „Der Spaßfaktor ist sehr hoch, außerdem wird der Sport nicht langweilig, weil er so vielseitig ist“, beschreibt er seine Erfahrung. „Als ich zum ersten Mal an einer Boulder-Wand hing, war ich gepackt“, erinnert sich der 32-Jährige.
Auf 650 Quadratmetern Kletterfläche lädt Zarth in seiner Halle Anfänger und Profis zum Bouldern ein. Vor Jahren produzierte dort die Firma Muckenhaupt Maschinen, später nutzte ein Steinmetz die alte Industriehalle. Im Frühling 2012 begann Marcel Zarth mit dem aufwendigen Umbau.
Eigentlich habe er seine Boulder-Halle bereits im vergangenen Dezember eröffnen wollen, verrät der 32-Jährige – doch dieser Plan habe sich schnell zerschlagen. „Wir mussten den Brandschutz im Gebäude nachrüsten, und anschließend entdeckte das Bauamt weitere Mängel, da das Gebäude sehr alt ist“, berichtet Zarth. Erst im April habe das Bauamt schließlich der Eröffnung zugestimmt.
„Die Stimmung bei den Boulderern hat sich bis zu diesem Zeitpunkt immer mehr aufgestaut“, weiß der Boulderer aus Leidenschaft: „Bei der Eröffnung hat sich die Spannung dann entladen.“ Die Besucher seien mit der neuen Halle zufriedener als er selbst, gibt sich Zarth selbstkritisch und lacht. „Ich hoffe, dass sich das Martyrium der letzten beiden Jahre gelohnt hat und das Bouldern sich in Hattingen verbreitet“, so der Welperaner zuversichtlich – der Sport werde schließlich immer beliebter.