Hattingen.. Thomas Leidigkeit freut sich über große Resonanz auf ACE-Kampagne. Nicht nur an Zebrastreifen sind Bürger um ihre Sicherheit besorgt .
Aufmerksam schauend, ob auch gerade kein Auto angefahren kommt, schiebt Birgit van der Horst ihre Enkeltochter Rebecca im Kinderwagen über die August-Bebel-Straße – vom Parkplatz am Bunker in Richtung Reschop Carré. Es sind nur noch wenige Meter bis zum Bürgersteig; doch nun stoppt keine Ampel mehr den Verkehr; und kein Zebrastreifen zeigt von rechts auf die August-Bebel-Straße einbiegenden Pkw-Fahrern an: Achtung, hier könnten Fußgänger ihren Weg queren!
Eine besorgte Bürgerin hatte Thomas Leidigkeit (41), dem Kreisvorsitzenden des Auto Clubs Europa (ACE), diese Stelle im Stadtgebiet als gefährlich für Fußgänger genannt; der ACE Hattingen hatte dabei im Rahmen der bundesweiten Aktion „Halten. Sehen. Sichergehen“ die Bürger zu solchen Einlassungen eigens aufgefordert. Mit einer – u. a. durch zwei WAZ-Aufrufe – „erfreulich großen Resonanz“, wie Leidigkeit betont.
Die Stelle an der August-Bebel-Straße hält dabei auch der ACE für verbesserungsfähig. „Die Voraussetzung für einen Zebrastreifen“, erklärte gestern bei einem Vor-Ort-Termin ACE-Regionalbeauftragter Roger Zwiehoff (49), „ist an dieser Stelle aus meiner Sicht gegeben.“ Man wolle, so Zwiehoff, sich nun mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen – „und dann sehen, was hier noch geht“.
Allen Hinweisen nachgehen
So wie im Fall August-Bebel-Straße werde der ACE Hattingen in den nächsten Wochen dabei „allen Hinweisen der Bürger nachgehen“, verspricht Thomas Leidigkeit. Zumal die diesjährige Kampagne des ACE einen ernsten Hintergrund hat: Bundesweit mehr als 5000 Mal im Jahr ereignen sich laut dem Verein Unfälle an Zebrastreifen; bei jedem sechsten werden Personen schwer verletzt.
Andere Verkehrsteilnehmer für eine besondere Vorsicht an Fußgängerüberwegen zu sensibilisieren: Auch das hofft der ACE, mit seiner Kampagne zu erreichen. Mehrfach, so Leidigkeit, hätten sich Anrufer über das rücksichtslose Verhalten von Autofahrern an Zebrastreifen beklagt. Eine ältere Dame etwa sagte: Regelmäßig, wenn sie ihren Mann im Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum an der Thingstraße besuche und über den dortigen Zebrastreifen gehe, habe sie „Angst, dass ihr der Hintern abgefahren wird“. Trotz Tempo-30-Zone. Ähnlich schildert Sarah Georg, Mutter zweier Kinder (drei und vier Jahre alt), die Gefahrensituation am Fußgängerüberweg an der Essener Straße nahe des Heidehofes.
Übrigens: Nach Auskunft von Polizeisprecher Dietmar Trust verunfallten in Hattingen in diesem Jahr von Januar bis Juli zwei Fußgänger an Zebrastreifen: eine Frau (89) an der Thingstraße. Und ein 14-Jähriger. An der Essener Straße.