Gladbeck. Der Umbau des Vöinghofs zur Flüchtlingsunterkunft dauert länger als erhofft. Das sagt die Bezirksregierung, und so sieht der Zeitplan jetzt aus.
Eigentlich hatte die Bezirksregierung in Münster darauf gehofft, dass schon im ersten Quartal des kommenden Jahres die ersten Flüchtlinge in den Vöinghof an der Hornstraße einziehen – wenn alles läuft wie geplant. Das war noch im Sommer die Auskunft aus Münster. Nun aber ist klar, der Einzug verzögert sich noch.
Das Land NRW plant auf dem Gelände eine zweite Zentrale Unterbringungseinheit (ZUE) wie auf dem Festplatz an der Horster Straße. Das Land will dort Geflüchtete unterbringen, dafür sollen auf dem Areal Container aufgebaut werden, in denen die Menschen dann wohnen sollen. Doch aktuell sind diese Container noch gar nicht aufgebaut.
Vergabeverfahren für Bau der Containeranlage läuft
„Derzeit befinden wir uns in einem öffentlichen Vergabeverfahren für die Ausschreibung der Containeranlage“, teilt die Sprecherin der Bezirksregierung, Celina Ungruhe, mit. Nach Abschluss des Verfahrens könne dann im Januar 2025 der Zuschlag erteilt werden und der ausgewählte Vertragspartner mit der Herstellung und der Errichtung der Anlage beginnen.
Doch eine solche ZUE besteht ja aus mehr als nur den Zimmern, in denen die Geflüchteten untergebracht sind. Daneben seien auch Sozialräume vorzuhalten, so die Bezirksregierung. Die sollen an der Hornstraße in den Bestandsgebäuden untergebracht werden. „Dabei handelt es sich zum Beispiel um einen Infopoint oder Klassenräume für das schulnahe Bildungsangebot, Erstorientierungskurse oder Sprachkurse. Auch eine Kinderspielstube sowie die Sanitätsstation wird in dem Gebäude eingerichtet“, zählt die Bezirksregierung einige der benötigten Räume auf.
Neue Landesunterkunft in Gladbeck frühestens Mitte 2025 bezugsbereit
Auch Beratungsstellen und die Büros der Beschäftigten finden einen Platz im Bestandsgebäude. Positiv aus Sicht der Bezirksregierung: Dafür seien allenfalls in geringem Umfang Baumaßnahmen nötig, da das Gebäude durch den vorherigen Pächter ja bereits ähnlich genutzt wurde. Tatsächlich hatte zuletzt das „bfw - Unternehmen für Bildung“, den Vöinghof gemietet und dort Weiterbildungsangebote für Erwachsene gemacht. Schon bei der ersten Vorstellung der Pläne hatte die Stadtverwaltung deutlich gemacht, dass eine Nutzung der denkmalgeschützten Hofgebäude aktuell nicht vorgesehen seien, diese würden selbstverständlich erhalten.
Wie sieht denn nun der neue Zeitplan aus? Zum jetzigen Zeitpunkt lasse sich noch kein konkretes Datum für eine Inbetriebnahme benennen, so Celina Ungruhe. „Mit der Fertigstellung der Einrichtung kann nach aktuellem Zeitplan voraussichtlich im 2. Quartal 2025 gerechnet werden.“ Laufe es so, wie im Moment geplant, dann könnte die Einrichtung Mitte 2025 in Betrieb gehen. Ob, und wenn wann, es vorher noch eine Bürgerinformationsveranstaltung geben wird, so wie am Festplatz, steht noch nicht fest, das befinde sich gerade noch in Planung, heißt es aus Münster.
Mit dem Vöinghof gibt es dann zwei Landesunterkünfte in Gladbeck
Die ZUE am Vöinghof soll mit der auf dem Festplatz im Verbund betrieben werden. Das heißt, die Betreuung wird vom demselben Verband übernommen wie auch an der Horster Straße. Dort ist das Rote Kreuz im Einsatz. Auch die Mahlzeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner können aus der Küche der ZUE auf dem Festplatz kommen. Sie werden dann zum Vöinghof geliefert.
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Die dann zwei Landeseinrichtungen in Gladbeck gehen zurück auf eine Vereinbarung zwischen Stadt und Land. Hintergrund war der lang andauernde Streit um die Unterbringung von Flüchtlingen im Hotel Van der Valk. Ursprünglich hatte das Land geplant, das Hotel zu mieten und dort bis zu 600 Geflüchtete unterzubringen. Gegen diesen Standort und die Menge der Menschen, die dort auf engem Raum leben sollten, hatte es massiven Protest gegeben. Der Rat hatte sogar eine Resolution verabschiedet und darin den Plänen des Landes widersprochen. Gleichzeitig hatte der Rat sich aber weiter zur Aufnahme von Flüchtlingen bekannt.
Am Ende hat das Land die Van-der-Valk-Pläne begraben. Stadt und Bezirksregierung verabredeten daraufhin, gemeinsam nach geeigneten Standorten für Landesunterkünfte im Stadtgebiet zu suchen. In einem ersten Schritt übernahm das Land die bis dahin städtische Einrichtung auf dem Festplatz. Seit März bietet sie Platz für 155 Menschen, die dort leben.
Vorteil für die Stadt bei solchen Landesunterkünften: Die Plätze dort werden auf das Kontingent der Kommune angerechnet, die Kosten trägt das Land. Bedeutet: Die Stadt muss selbst weniger Geflüchtete aufnehmen und gleichzeitig wird der städtische Etat nicht belastet.
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