Gladbeck. An Halloween geht‘s schaurig zu an einem Haus in Gladbeck. Sehr zur Freude der Nachbarschaft. Warum eine Familie das Gruselige so sehr liebt.

Der Trend setzt sich ja immer mehr durch. Kurz vor Halloween am 31. Oktober verwandelt sich der ein oder andere ansonsten sehr gepflegte Vorgarten in eine Grusel-Kulisse. Mit künstlichen Spinnennetzen, Totenschädeln oder auch mal einem Styropor-Grabstein, der schräg aus dem Beet ragt. Aber mal ganz ehrlich, dafür hat Familie Weichert garantiert nur ein leises Lächeln übrig. Pardon, wohl eher ein diabolisches Grinsen.

Das Einfamilienhaus in Gladbeck ist eine wahre Horror-Hochburg

Ihr Haus an der Veilchenstraße auf dem Rosenhügel mutiert nämlich Jahr für Jahr zur wahren Horror-Hochburg – sehr zur schaurigen Freude nicht nur der unmittelbaren Nachbarschaft! „Wir hatten auch schon mal um die 200, 300 Leute hier, die Halloween bei uns verbracht haben“, sagt Sarah Weichert. Sie ist sozusagen die Schöpferin des schaurigen Kults.

Die Idee kam der Mutter, als vor einigen Jahren der wirklich fragwürdige Trend aufkam, als Horror-Clown verkleidet nichts ahnende Menschen zu erschrecken. Zum Glück ist der böse Unsinn schon lange wieder Geschichte. Doch um ihren Kindern die Angst vor einer solchen Begegnung zu nehmen, hat die Gladbeckerin den Abend des 31. Oktobers einfach in ein schaurig-schönes Ereignis verwandelt, in einen Gruselspaß für alle Altersklassen. Ganz davon abgesehen, sind die Weicherts aber auch riesige Halloween-Fans.

Ganz schön schlecht gelaunt, dieser abgemagerte Geselle!
Ganz schön schlecht gelaunt, dieser abgemagerte Geselle! © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Mittlerweile ist nämlich mehr oder wenige die ganze Familie „infiziert“ von dem Brauch, und auch die Freunde in der Nachbarschaft helfen mit beim Aufbau der monströsen Welten, die zu Halloween Jahr für Jahr die ansonsten so beschauliche Veilchenstraße in einen schwarzen Albtraum verwandeln. Nur für den Fototermin mit der Redaktion hat der Aufbau übrigens in diesem Jahr schon am Tag vor Halloween begonnen. Doch im Anschluss an das Shooting wurden alle Schauer-Wesen sicherheitshalber wieder diebstahlsicher verstaut, bevor dann am frühen Morgen des 31. Oktobers die richtige, wahrhaft düstere Verwandlung des Einfamilienhauses über die Bühne geht.

Der tote Biker ist auf seiner Maschine aus den USA nach Gladbeck geknattert

Die Figuren und das Dekozeugs, das die Weicherts Jahr für Jahr aufbauen, gibt‘s nämlich nicht im Baumarkt um die Ecke. Die monströsen Wesen shoppt Sarah Weichert in der Regel im Internet. Das meiste kommt aus den USA, ist in Deutschland gar nicht zu finden. Dass der schaurigen Sammelleidenschaft der Familie kaum noch Grenzen gesetzt sind, zeigt ein Gang durch die Kulisse: Der große Vorgarten ist ein steinerner Friedhof, über den ein untoter Biker (in Lebengröße!) mit seiner Harley knattert. Und die knattert wirklich!

Dieser weißen Dame möchte man eigentlich noch nicht einmal im Hellen begegnen.
Dieser weißen Dame möchte man eigentlich noch nicht einmal im Hellen begegnen. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Vorbei führt der Pfad an Skeletten, die ihre ebenfalls ziemlich ausgemergelten Hunde an tief-schwarzen Leinen spazieren führen. Da fällt die Bernhardiner-große, schwarze Spinne, die lauernd zwischen den Grabsteinen hockt, kaum noch auf. Viel gruseliger ist die weiße Frau mit den diabolischen Augen, der man eigentlich noch nicht einmal im Hellen über den Weg laufen möchte. „Jetzt müsst ihr euch das Ganze auch noch abends mit der entsprechenden Beleuchtung vorstellen!“, sagt Sarah Weichert nicht ohne Stolz.

Vom Friedhof geht es direkt weiter in die Wasserwelt und dann zu den Horror-Clowns

Und der Friedhof ist nur eine der Themenwelten, die die Familie – mit dabei ist auch noch Mama Doris (ihr gehört das Haus an der Veilchenstraße), sowie Sarahs mittlerweile großen Kinder sowie Schwester Daniela – am Rosenhügel aufbaut. Von Zelten geschützt, können sich die Besucherinnen und Besucher vielmehr auf den Weg machen, durch ein wahrhaft grauenhaftes Labyrinth. An den Friedhof schließt sich eine Wasserwelt an, nach deren Besuch man erstmal so richtig begreift, dass nicht alle Meerjungfrauen total nette Geschöpfe sind. Weiter geht‘s von da aus dann in das Spielzimmer der Horror-Clowns. Der Clou hier: ein von der Familie selbstgebauter elektrischer Stuhl, auf dem man gerne Platz nehmen darf. Natürlich sind alle Horror-Wesen auf Knopfdruck auch ordentlich in Bewegung, da wird gekreischt und gestöhnt vom Allerfeinsten.

„Klar“, sagt Sarah Weichert, „kleine Kinder sollte man nicht alleine durch das Labyrinth laufen lassen, aber an der Hand der Eltern haben sie in der Regel ganz schnell viel Spaß. Und schließlich gibt es ja auch noch Süßes oder Saures für alle!

Süßes oder Sauers hat die Familie für alle Besucher schon eingekauft

Süßes, Saures und ein extrem pelziges Monsterwesen, das wahrscheinlich am liebsten alle Besucher auf einmal verspeisen würde. Zumindest bei Vollmond. Seit kurzem gehört nämlich auch ein Werwolf zum Horror-Equipment der Familie. Das 2,20 Meter große Pelz-Vieh „wohnt“ aktuell noch im Wohnzimmer. Seiner zerrissenen Kleidung ist anzusehen, dass so eine Verwandlung von einem Menschen in einen Wolf nur eine unvorstellbar schmerzhafte Angelegenheit sein kann.

Noch wird der Werwolf im Wohnzimmer der Familie Weichert gehalten. An Halloween darf er aber ins Freie.
Noch wird der Werwolf im Wohnzimmer der Familie Weichert gehalten. An Halloween darf er aber ins Freie. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

An Halloween wird der pelzige Übeltäter einen besonders präsenten Platz im Horror-Labyrinth erhalten und dort mit seinen riesigen Armen und mit gefletschten Zähnen unter grausigem Knurren nach allem schnappen, was ihm zu nahe kommt (ein Bewegungsmelder macht‘s möglich). Und eigentlich, gibt Sarah Weichert zu, steht jetzt schon fest, dass der Werwolf im kommenden Jahr auch noch einen Verwandten auf den Rosenhügel einladen wird. Auserzählt ist die schaurige Halloween-Geschichte der Familie nämlich noch lange nicht.

>> Wer den Gruselspaß in Gladbeck erleben möchte: Halloween-Fans sind am 31. Oktober ab 18 Uhr zum Rundgang durch das Labyrinth an der Veilchenstraße in Gladbeck eingeladen. Die Hausnummer ist gar nicht erwähnenswert. Wer davor steht, wird wissen warum.

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