Gladbeck. Mit Unterstützung des Schlagzeugers der Toten Hosen hat die Band Gainbombs aus Gladbeck einen Anti-AfD-Song veröffentlicht. Das steckt dahinter.

Ein klares Zeichen setzen und mit vielen Stimmen einen gewaltigen Chor gegen Rechts aufnehmen, das war das Ziel der Gladbecker Band Gainbombs. Um „der lauten Polemik der AfD eine noch lautere Antwort“ entgegenzusetzen, haben die Musiker einen Anti-AfD-Song veröffentlicht. Mit Erfolg – und mit prominenter Unterstützung. Bald möchte die Band ihr Lied in Gladbeck live spielen.

Kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen veröffentlichte die Band ihre Single, als „kleine politische Aktion“. Der Titel: „Fck you AFD“. Am Samstag, 2. November, stellt die Band ihre Single in Gladbeck vor. „Es gibt ein kostenloses Konzert im Maxus mit einer weiteren Band aus Krefeld“, kündigt Sänger und Gitarrist Mace B an. Der Gladbecker, der öffentlich nur sein Pseudonym nennen möchte, hat die Band Gainbombs Anfang 2020 mit zwei Freunden gegründet. Das Trio spielt „Punk’n’Roll“.

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Viele singen in dem Song die Parole „Fck you AFD“ mit

„Wir sind eine kleine, unbekannte Band“, so Mace B. Damit das Lied nicht „versackt“, fragte der Sänger in der Punk-Rock-Szene herum, ob sich noch weitere Musiker beteiligen wollen. Nachdem einige Bands aus dem näheren Umfeld des Sängers zugesagt hatten, versuchte er, auch „größere Leute an Bord zu holen“. Und das klappte. Über 50 „Größen aus der Szene“ waren schließlich an der Aufnahme der Single beteiligt. Darunter Vom Ritchie, Schlagzeuger der Toten Hosen, Mirko (Sondaschule) und der Gladbecker Alex Schwers, Veranstalter des Ruhrpott Rodeo. Und auch Henry, Inhaber des Geschäfts „Arthurkopf“, in dem er an der Horster Straße unter anderem Taschen aus recycelten Fahrradschläuchen verkauft, ist mit dabei.

Gainbombs-Sänger und Gitarrist Mace B kommt aus Gladbeck und stellt sich nun mit einem Song gegen Rechts.
Gainbombs-Sänger und Gitarrist Mace B kommt aus Gladbeck und stellt sich nun mit einem Song gegen Rechts. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Sie alle lud der Gladbecker ein, die Parole „Fck you AFD“ mitzusingen. Einige sangen auch den kompletten Refrain mit. Viele schickten Mace B ihre Aufnahmen zu, andere kamen zu ihm ins Studio, um dort einzusingen. Und zu einigen fuhr er auch persönlich hin, um aufzunehmen. Hinterher mischte er alle Stimmen zusammen. „Der Schlagzeuger der Toten Hosen trat zufällig mit seiner Zweitband in Dorsten auf. Dort habe ich mich mit ihm verabredet und habe hinter der Bühne seine Stimme aufgenommen“, berichtet der 50-Jährige. Vom Ritchie sei ein ganz normaler, lockerer Typ, so seine Erfahrung. „Man hat nicht das Gefühl, dass man ihm den Teppich ausrollen muss.“

Gainbombs-Sänger: Song wurde auch in den USA viel gehört

In weniger als fünf Wochen habe es mehr als 15.000 Spotify-Streamings und eine Menge positiver Bewertungen gegeben, erzählt Mace B. Da die Gainbombs auf Englisch singen, sei der Song in ganz Europa und vor allem auch in den USA oft angehört worden, so der Sänger.

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„Ich war schockiert über das positive Wahlergebnis einer Partei, die in einigen Bundesländern als gesichert rechtsextrem gilt“, erklärt Sänger Mace seine Motivation zum Song. Viele Jahre habe er geglaubt, die Partei sei nur eine Randerscheinung. Nachdem es immer neue Skandale um die AfD gegeben habe, und Mitglieder Parolen genutzt hatten, „die schon unter Hitler verbreitet wurden“, müssten die Menschen doch verstanden haben, „dass man diese Partei nicht wählen kann“. Aber im Gegenteil, es gehe es für die AfD immer weiter aufwärts.

Konzerte in Gladbeck und Essen sind im November geplant

Genau darum geht es auch in dem Song. Wie kann es sein, dass die AfD im Parlament jetzt wieder Lügen und Fake News verbreiten kann, ist die Partei noch zu stoppen?, fragt der Sänger da. Indem die Menschen auf die Straße gehen und Flagge gegen die AfD zeigen, wäre das möglich, so die Gainbombs. So sei auch Ziel, dass das Lied auf Demos gespielt werde. „Omas gegen Rechts“ aus Köln hätten das bereits getan, berichtet Mace B.

Vier Mal habe die Band den Song bereits live gespielt. „Es macht Spaß, ihn in Interaktion mit dem Publikum zu singen.“ Im November stehen zwei Konzerte an: Am 2. November um 20 Uhr im Maxus in Gladbeck und am 9. November ebenfalls um 20 Uhr im Don‘t Panic in Essen.

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