Gladbeck. 700 Meldungen: Security ging im und am Gladbecker Problem-Hochhaus gegen Lärm und Müll vor. Die Stadtverwaltung zieht eine Bilanz der Saison.
Ohrenbetäubender Lärm, spielende Kinder und Party bis in die Nachtstunden, wild umherfliegender Müll, Schrottautos: Die Menschen, die im Umfeld des Problem-Hochhauses Steinstraße 72 in Gladbeck leben, machen einiges mit – und das bereits seit vielen Jahren. Verständlich, dass die Hoffnungen in der Nachbarschaft des Gebäudes groß waren, als ein Sicherheitsdienst seine Einsätze aufnahm. Ob sich die Erwartungen erfüllt haben oder enttäuscht wurden, zeigt die aktuelle Bilanz.
Von April bis Oktober 2024 war der besagte Sicherheitsdienst im Einsatz. Unmittelbare Anwohner wie Tobias Stolze und Uwe Bergmann erlebten erst einmal eine herbe Ernüchterung, als die Temperaturen kletterten, das gute Wetter im Frühjahr und zu Sommerbeginn die Menschen aus dem Hochhaus ins Freie lockte. Denn damit sei beispielsweise auch wieder der Lärmpegel gestiegen, erzählten Nachbarn seinerzeit frustriert.
Stadtverwaltung Gladbeck erkennt eine Verbesserung der Situation
Das stellt die Stadtverwaltung Gladbeck nicht in Abrede. Rathaussprecher David Hennig berichtet: „Die Meldungen im April/Mai 2024 waren noch erhöht.“ Und in diesem Satz schwingt ein unüberhörbares „Aber“ mit: „Die Zahlen im Laufe des Jahres waren rückläufig.“
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Nach Informationen des städtischen Amtes für öffentliche Ordnung sei „die Lage an der Steinstraße aktuell als überwiegend ruhig zu bezeichnen“. Dieses Fazit zieht die Stadtverwaltung anhand frischer Daten.
„Der Sicherheitsdienst hat konsequent jegliche Störung gemeldet und bearbeitet“
Gemessen an der Bewohneranzahl der Steinstraße 72 seien die Zahlen „als absolut normal bis gering zu werten“. Zu dieser Entwicklung hat aus Sicht der Fachleute im Gladbecker Rathaus der Sicherheitsdienst geführt. Er habe „konsequent jegliche Störung gemeldet und bearbeitet“: „Es stellte sich eine spürbare Beruhigung im Laufe des Jahres ein.“
Die anfänglichen mehr als 300 Meldungen im April 2024 seien bis September bis auf zwei zurückgegangen. „Die Gesamtzahl aller Meldungen des Sicherheitsdienstes beläuft sich auf mehr als 700“, so die Stadtverwaltung. Bei 57 Fällen habe es sich um Ruhestörung gehandelt: „Hierzu folgten 31 Ermahnungen sowie 26 eingeleitete Verfahren.“ Bei letzteren seien 18 Bußgelder erlassen worden – in einer Höhe von insgesamt 1475 Euro.
Illegale Müllkippen bearbeitet der Kreis Recklinghausen
In die Statistik eingegangen sind nach Verwaltungsangaben vier illegale Abfallablagerungen auf Privatflächen. Über diese Vorkommnisse sei der zuständige Kreis Recklinghausen informiert worden.
„Viele andere Meldungen wurden der Hausverwaltung zu weiteren Veranlassungen (Privatrecht) übermittelt“, so Sprecher David Hennig. Problem-Immobilien-Koordinatorin, der Kommunale Ordnungsdienst (KOD), Beschäftigte aus dem städtischen Büro vor Ort und Sicherheitsdienst hätten die Bewohner des Hochhauses sehr häufig angesprochen, um die Zahl der Störungen zu reduzieren. Diese Stellen stünden im ständigen Kontakt.
„Da es positive Effekte gibt, wäre der Sicherheitsdienst an der Steinstraße 72 eine sinnvolle Einrichtung“
Der Austausch verringere Reaktionszeiten zu unterschiedlichen Zuständigkeiten. Hennig: „Der eingesetzte Sicherheitsdienst wurde in diesem Jahr durch die Stadt Gladbeck angehalten, ein digitales Wachbuch vorzuhalten, um nötige Verfahren schneller – bessere Reaktionszeit – und zielgerichteter einleiten zu können.“
Ein direkter Vergleich zu den Zahlen 2023 hinkt
Die Abläufe hätten sich verkürzt, der Austausch habe sich untereinander verbessert. Zudem wurden aus Sicht der Stadtverwaltung die Einleitung von Verfahren und Einsätze des Ordnungsdienstes besser koordiniert.
Hennig schränkt die Bedeutung der nun vorliegenden Zahlen ein: „Ein direkter Vergleich zu den Vorjahren ist schwierig, da erst in diesem Jahr seit April der Sicherheitsdienst vor Ort im Einsatz ist.“ Im Jahr 2023 sei dies nur in zwei Monaten so gewesen.
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Wie es nun weitergeht an der Steinstraße 72? David Hennig: „Ein zukünftiger Einsatz des Sicherheitsdienstes wird noch mit der Eigentümerversammlung zu diskutieren sein. Aber da es positive Effekte gibt, wäre er eine sinnvolle Einrichtung.“
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