Gladbeck. Seit den 1950er-Jahren wird in Gladbeck Phenol produziert. Aktuell steht die Chemiebranche in Deutschland vor großen Herausforderungen.
Seit 1952 existiert die Ineos Phenol, ehemals Phenolchemie, in Gladbeck. Die Wurzeln gehen noch weiter zurück in die Kriegs- und Vorkriegszeit, doch seit den 1950er-Jahren wird dort am Standort Phenol produziert. Das ist ein wichtiger Grundstoff für die Kunststoffproduktion. Wenn man so will, liegt beispielsweise der Grundstock für CDs, DVDs und Blu-Rays in Gladbeck. Denn für die Produktion der glänzenden Scheiben wird Phenol benötigt. Auch in modernen Autoscheinwerfen aus Polycarbonat ist der Stoff verarbeitet, gleiches gilt für Plexiglas.
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1998 wurde Ineos gegründet, eine Gruppe um Jim Ratcliffe, dem derzeitigen Vorstandsvorsitzenden, übernahm Teile der BP in Antwerpen. Das Unternehmen wuchs immer weiter und schon 2001 wurde die Phenolchemie in Gladbeck übernommen. Rund 650.000 Tonnen Phenol und etwa 400.000 Tonnen Aceton, bekannt etwa aus dem Nagellackentferner, werden hier seither produziert.
Konkurrenz aus dem Ausland, insbesondere aus Asien, setzt der Branche zu
Grundstoff dafür ist Cumol, das in der Anlage durch Zugabe von Sauerstoff in Peroxid umgewandelt wird. Das wiederum wird unter Zugabe von Säuren in die beiden Stoffe Phenol und Aceton aufgespalten. Die Gladbecker Anlage hat Schwesteranlagen unter anderen in Belgien, den USA und Singapur.
Weltweit arbeiten rund 26.000 Menschen für Ineos. Das Unternehmen betreibt 194 Produktionsstätten in 29 Ländern. Die einzelnen Einheiten, darunter auch Ineos Phenol in Gladbeck, agieren als eigenständige Unternehmen, sogenannte Business Units.
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Der Geschäftsführer der Ineos Phenol in Gladbeck, Benie Marotz, macht keinen Hehl daraus, dass die Chemiebranche in Deutschland aktuell vor großen Herausforderungen stehe. Die Auflagen sind streng, die Konkurrenz aus dem Ausland werde stärker. Europa sei lange Zeit Exporteur für chemische Basisstoffe gewesen, sagt Marotz, derzeit werde importiert. Konkurrenz komme insbesondere aus Asien.
Die Branche in Deutschland sei derzeit bedacht, ihre Werke effizienter zu machen. Dazu gehöre beispielsweise auch, den Verbrauch von Wärme und Energie zu optimieren.
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