Gladbeck. Wein von der Mottbruchhalde? Die Idee ist in der Welt, jetzt prüft die Stadt die Voraussetzungen. Fest steht schon mal: Bürger sollen mitmachen.

Können sich nun die Freunde eines leichten, spritzigen Weißweins freuen? Oder werden die Genießer des gehaltvollen roten Tropfens auf ihre Kosten kommen? Und was ist mit den Liebhabern eines fruchtigen Rosé? Bis geklärt ist, welche Trauben an den Hängen der Mottbruchhalde reifen sollen, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen. Fest steht aber schon mal, es gibt nun offiziell den Auftrag an die Stadt Gladbeck, die Bedingungen für einen möglichen Weinbau auf der Braucker Halde zu prüfen.

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Weinbau auf der Mottbruchhalde – im Gladbecker Rathaus kommt die Idee gut an

Die CDU-Fraktion hat diese Idee des Gladbeckers Manfred Schlüter aufgegriffen und auf die politische Ebene gehoben. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses fiel jetzt auch tatsächlich die Entscheidung, die notwendigen Voraussetzungen für einen Weinanbau auf der Mottbruchhalde zu prüfen, mit dem Ziel, das Projekt dann auch möglichst rasch umzusetzen. Schon vor der Sitzung hatte Christiane Schmidt als Kommunikationschefin der Stadtverwaltung signalisiert, dass man der Idee im Rathaus durchaus positiv gegenüber stehen würde.

Weinreben auf der Mottbruchhalde in Brauck? Die Stadt prüft jetzt die Voraussetzungen dafür.
Weinreben auf der Mottbruchhalde in Brauck? Die Stadt prüft jetzt die Voraussetzungen dafür. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Jetzt haben die Gladbecker Weinbaupläne schon die nächste Hürde genommen. Ein Mitmach-Projekt soll es sein, bei dem sich Gladbeckerinnen und Gladbecker, die gerne gärtnern und sich fürs Winzern interessieren, miteinbringen sollen. Das fördert gleichzeitig auch noch die Gemeinschaft. Ähnlich wie in Herne. Dort wurden 2023 an einem Hang im Gysenberg-Park auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern 500 Reben gepflanzt. Auch dort sind die helfenden Hände der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Projektpartner auch in Gladbeck könnte die Emschergenossenschaft sein

In drei bis vier Jahren soll im Gysenberg-Park erstmals gekeltert werden. Man geht von einem Ertrag von 600 Flaschen Wein jährlich aus. Projektpartner beim Weinbau in Herne ist die Emschergenossenschaft. So könnte es auch in Gladbeck geschehen.

Der Klimawandel macht‘s übrigens möglich, dass das Bier als Lieblingsgetränk der meisten Menschen im Pott überhaupt auf einmal Konkurrenz bekommt von im Ruhrgebiet angebauten Weinsorten. Erste Erfahrungen mit Weinbau gibt‘s bereits in einigen Revierstädten, neben Herne beispielsweise auch in Castrop-Rauxel und Dortmund.

Dass eine alte Kohlehalde als Hang für die Reben dienen soll, das ist allerdings neu. Deshalb muss der Regionalverband Ruhr (RVR) als Besitzer der Gladbecker Halde nun auch prüfen, ob die Bodenverhältnisse überhaupt geeignet dafür sind, dass auf ihnen ein gutes Tröpfchen gedeihen kann. Egal ob rot, weiß oder rosé.

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