Gladbeck. Der Wochenmarkt in Gladbeck kämpft mit sinkenden Händlerzahlen. Diese Gegenmaßnahmen plant die Stadt zur Rettung des Angebotes.
Zwischen den Ständen klaffen große Lücken. Vorbei die Zeit, wo man eine ganze Weile gebraucht hat, um alle Reihen abzugehen, weil die Marktstände noch dicht an dicht aufgebaut waren. Wo man die Auswahl hatte zwischen gleich mehreren Händlern, die Blumen, Obst, Gemüse usw. feilgeboten haben. Und heute? Heute sind es nur noch wenige Angebote, mit denen Kundinnen und Kunden selbst an einem Samstag auf den grünen Markt in der Gladbecker Innenstadt gelockt werden.
So viele „Dauerhändler“ kommen noch auf den Gladbecker Wochenmarkt
Von neun Dauerhändlern auf dem Grünmarkt spricht Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage der Lokalredaktion. Dauerhändler, das sind die Marktbeschicker, die tatsächlich in der Regel dienstags, donnerstags und samstags ihre Waren in Gladbeck anbieten. Der Rest seien Tageshändler, die je nach Wetterlage dazustoßen würden. Die Zahl der Stände schwanke „von Markttag zu Markttag“. Der Samstag sei „meist der bestbesuchte Termin“, dann würden auch schon mal 13 bis 14 Händler nach Gladbeck kommen.
Fakt ist: Gladbecks Wochenmarkt steckt in der Krise, und die Spirale bewegt sich nach unten. Je weniger Händler den Markt bestücken, desto weniger Interessenten werden regelmäßig dort ihre Einkäufe erledigen. Und umgekehrt, je weniger Kunden, desto weniger Händler. Doch wie kommt man wieder heraus aus dieser Misere? Aufgeben will man den Wochenmarkt nämlich nicht in der Stadt. „Wir glauben, dass das Konzept ,Markt‘ auch weiterhin zeitgemäß ist“, betont Stadtsprecher Hennig. Ziel sei es deshalb, den Gladbecker Markt wieder zu stärken. Dabei wirkt auch das Citymanagement mit Citymanagerin Katja Krischel mit, indem das Team schon seit einiger Zeit regelmäßig Aktionen zur Steigerung der Attraktivität des Marktes durchführt.
„Letztlich ist es ein Prozess, der Zustand lässt sich nicht von heute auf morgen verändern“
Und es gibt weitere Aktivitäten, so Hennig. So schaue man sich in anderen Städten um, um herauszufinden, wie der Wochenmarkt dort aufgestellt ist. Darüber hinaus spreche man auch neue Markthändler an, die in Gladbeck das Warenangebot verstärken könnten. Der Stadtsprecher erinnert in diesem Zusammenhang auch noch einmal an eine neue Möglichkeit, seine Waren erst einmal probeweise auf dem Gladbecker Wochenmarkt anzubieten: Wer Interesse daran hat, kann kostenfrei für vier Wochen Pop-up-Stände übernehmen. So können Einzelhändler, Kreative, Kunstschaffende und Vereine ihr jeweiliges Angebot präsentieren und verkaufen. Gleichzeitig verschaffen die zusätzlichen, wechselnden Waren dem gesamten Geschehen auf dem Markt mehr Attraktivität.
Diskussion mit den Markthändlern über Ideen für die Zukunft
Mit den Gladbecker Markthändlern sind Stadt und Citymanagement ebenfalls im Gespräch. Erst vor kurzem, so Hennig, habe es ein Treffen gegeben. Es wurden verschiedene Maßnahmen und Ideen für die Zukunft diskutiert. Dabei ging es auch darum, dass in einem ersten Schritt „vor allem die Kommunikation und der Außenauftritt des Marktes gestärkt werden sollen“.
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Über veränderte Marktzeiten habe man ebenfalls gesprochen und auch über eine „kompaktere Aufstellung“. Solche grundsätzlichen Veränderungen will man aber frühestens nach der Eröffnung des Cafés Extrablatt angehen. Von der Gastronomie im neuen „Zwo Gladbeck“, ehemals Möbel Niessing, erhofft man sich ebenfalls positive Auswirkungen auf das Marktgeschehen. David Hennig: „Letztlich ist es ein Prozess, der Zustand lässt sich nicht von heute auf morgen verändern.“
>> Wochenmarkt war auch Thema im Fachausschuss
In der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses war der Wochenmarkt ebenfalls Thema – im Bericht von Citymanagerin Katja Krischel: Um die Aufenthaltsqualität im Marktquartier zu erhöhen, erarbeitete das Citymanagement verschiedene Ideen zur Neugestaltung des Bunkers. Diese umfassen auch den Gedanken von wechselnder Kunst am Bunker.
Um dabei nun auch den Wochenmarkt mit einzubeziehen, werden zurzeit weitere Gestaltungsideen mit der Wirtschaftsförderung entwickelt. Weitere Maßnahmen, die aus dem nun vorliegenden Innenstadtkonzept resultieren, sollen in Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung priorisiert und mithilfe des Citymanagements bis August 2025 umgesetzt werden
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