Gladbeck.. Der Verein Angelfreunde Gladbeck wurde Anfang des Jahres 1964 aus der Taufe gehoben.22 Mitglieder zählte er damals, mittlerweile sind’s 163 Aktive mit Rute und Rolle, ziehen in heimischen Gewässern Aale, Barsche und Zander an Land. Die Aktivitäten des Vereins sind vielfältig.


22 leidenschaftliche Nutzer von Rute und Rolle fanden sich in der „Sportklause“ am Schürenkamp ein, um offiziell einen Verein aus der Taufe zu heben: die Angelfreunde Gladbeck unter der Ägide des allerersten Vorsitzenden Heinrich Tombergs. Das war Anfang anno 1964. In diesem Jahr feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Kräftig gewachsen ist die Runde: 1989 waren es 64 Mitglieder, aktuell sind’s 163, darunter acht Jungangler und – ja, auch das gibt’s heutzutage – sogar ein paar Damen. „Damit sind wir der zweitgrößte Angelverein in Gladbeck“, sagt der mittlerweile achte Vorsitzende, Lothar Komorek. Nachwuchsprobleme? Dem 51-Jährigen und Geschäftsführer Wolfgang Marga ist bewusst, dass heutzutage vielerlei Aktivitäten ihren Angeboten das Wasser abgraben können. Komorek: „In unserer Zeit der Schnelllebigkeit und des Computerwesens ist es nicht einfach, Menschen zu Vereinsaktivitäten zu bewegen.“

13 Hektar zur Verfügung

Wer bringe denn noch die Geduld und Muße auf, sich ruhig mit einer Angel an einen See zu setzen, um einen Fang an Land zu ziehen . . .? Aber wie sagte ein kluger Kopf: „Angeln ist die einzige Philosophie, von der man satt wird.“ Und darum drehe sich das Vereinsgeschehen, so Marga: „Wir angeln, um uns Nahrung zuzuführen.“ Die Hege der Fische, der Gewässer- und Landschaftsschutz liegen ihnen am Herzen. Die Angelfreunde als Mitglieder der Teichgemeinschaft (TG) in Gladbeck werfen ihre Ruten in sieben Teichen – unter anderem im Nordpark, am Ehrenmal und im Quälings- sowie Stensteich – aus. „Die haben wir von der TG angepachtet“, erklärt Marga. Allein auf hiesigem Grund stehen den Anglern 13 Hektar zur Verfügung. Hinzu kommen auswärtige Gefilde. Der Geschäftsführer schwärmt: „Das ist das Schöne an Gladbeck: Egal wo man hier wohnt: Irgendwo in der Nähe ist immer ein Angelgewässer.“

Genussvolle Feier zum runden Geburtstag



Die Angelfreunde Gladbeck feiern den 50. Geburtstag ihres Vereines am kommenden Samstag, 29. November, ab 18 Uhr im Haus Kleimann-Reuer (Hegestraße 89), dem Vereinslokal.


Neben lukullischen Genüssen servieren die Gastgeber auch Ohrenschmaus, präsentiert von der Band „Cosmos“. Und eine wahre Augenweide dürfte das „Nationalteam der Synchronschwimmer“ werden. Informationen zum Verein: www.angelfreundegladbeck.de

Das Angebot der Flossenträger, die die Vereinsmitglieder an Land ziehen können, reicht von A wie Aal über R wie Rotfedern bis Z wie Zander. Manches Mal allerdings hatten Komorek & Co. schon einen unerwarteten Fang am Haken. Gleich acht Schildkröten zog Marga mal aus dem Quälingsteich. Im Hürkampteich war’s eine Flunder: „Die muss wohl jemand in der Lippe gefangen und hier eingesetzt haben.“

Wo welche Fischarten vorkommen, welches Rüstzeug man benötigt, Anglerlatein, Kochrezepte (Komorek: „Das ist Männersache!“): All dieses Wissen haben versierte Angler im Handumdrehen parat.

Marga scherzt: „Mein Vater hat schon geangelt, vielleicht liegt’s an der Genetik. Jedenfalls habe ich mich schon als Jugendlicher dafür interessiert.“ Komorek sagt: „Mein Vater hatte mit Aquaristik zu tun, und ich hatte von einem Schulkollegen vom Angeln gehört.“ Längst nicht mehr würden junge Leute in den Verein eintreten, weil sie das Metier von ihren Vätern kennen. Vieles, so wissen die beiden Gladbecker, laufe heutzutage über Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Verein bietet – gerade auch für junge Interessenten – beispielsweise Workshops, Prüfungsvorbereitungen und Zeltlager an. Der Vorsitzende: „Wir würden gerne auch in Schulen gehen und informieren.“ Wer weiß: Vielleicht fließt ja gar nicht mehr so viel Wasser die Emscher hin­unter, bis dieser Wunsch in Erfüllung geht . . .