Gladbeck.. Kassenschalter für Barauszahlung wird geschlossen. Bereiche Privatbanking, Wertpapiergeschäft und digitale Beratung sollen ausgeweitet werden.
Aufgrund von Nachfragen oder Anrufen sei festzustellen, dass die Verunsicherung der Gladbecker Kundschaft offenbar groß sei, wie es mit der Deutschen Bank an der Schillerstraße 7 weitergehe.
Deutschlands größtes Geldhaus hatte vor wenigen Tagen angekündigt, allein in NRW 51 und damit jede vierte Filiale schließen zu wollen. „Die erfreuliche Nachricht ist, dass die Filiale Gladbeck nicht betroffen ist und bestehen bleibt“, unterstreicht Ann-Kathrin Frerich. „Im Kundenservice werden sich künftig aber einige Veränderungen ergeben“, so die Gladbecker Filialdirektorin.
Umsetzung ab 2017 geplant
Die Umstrukturierungsmaßnahme soll im kommenden Jahr umgesetzt werden. Mit dem Sparkurs reagiert die Deutsche Bank auch auf das geänderte Kundenverhalten. Die Zweigstellen kosten viel Geld, derweil immer weniger Kunden diese vor Ort aufsuchen. „Eine Untersuchung belegt, dass 43 Prozent der Kunden nur einmal im Jahr in die Filiale kommen, aber rund 60 Prozent die Bank über virtuelle Kanäle kontakten wollen“, so Ann-Kathrin Frerich (32).
Wie die Sparkasse wird auch die Deutsche Bank in Gladbeck den Kassenschalter, z. B. für Bargeldauszahlungen, schließen. Banknoten sind dann nur noch über die SB-Automaten im Eingangsbereich erhältlich. „Der digitale Service wird aber ausgeweitet.“ Neben den bekannten Möglichkeiten des Onlinebankings, Umsätze via Computer abzurufen oder Geldgeschäfte zu tätigen, soll der direkte persönliche Kontakt mit einem Bankmitarbeiter auch über die normalen Öffnungszeiten hinaus möglich werden. „Mit einer Livevideoberatung im Internetchat“, so die Filialdirektorin.
Dann aber nicht mit Direktschalte in die Gladbecker Filiale, sondern zu einem der bundesweit geplanten sieben Beratungszentren. „Das ist für Glabecker Kunden aber nicht irgendwo in Ost- oder Süddeutschland, sondern in Essen, so dass der regionale Bezug erhalten bleibt.“
In der Gladbecker Filiale würden „die Aufgaben künftig anders verteilt und das Privatbanking- und Wertpapiergeschäft erweitert“, sagt Frerich. Kündigungen bei ihren sechs Mitarbeitern in der Filiale seien nicht beabsichtigt. Konzernweit werden indes im Zuge der Umstrukturierung 2500 Stellen wegfallen. Während die Deutsche Bank in der Breite spart, sollen aber solvente Privat- und Firmenkunden noch besser und in allen Filialen beraten werden. Das Management hat dazu auch angekündigt, das Personal aufstocken zu wollen.