Gladbeck.

Schon die finanziellen Dimensionen des Emschersystem-Umbaus sind beachtlich: Das Hahnenbach-Projekt in Brauck etwa ist mit insgesamt 5,6 Mio Euro veranschlagt; in Haarbach und Nattbach fließen 2,7 Mio Euro bzw. 4,6 Mio Euro.

Die Europäische Union unterstützt diese Vorhaben im Zuge des so genannten Ziel-2-Programms.

Die Grund-Idee des Emscher-Umbaus: Mit Hilfe eines komplett neuen, unterirdischen Kanalsystems in der Region wird das Abwasser künftig geklärt und abgeleitet. Die Emscher selbst und ihre Zuflüsse werden abwasser-frei.

Alle reden über den neuen Phönixsee in Dortmund - über das spektakuläre Leuchtturm-Projekt des Emscherumbaus; es geht aber auch etwas kleiner und genau so schön:

Auf besonders eindrucksvolle Weise zeigen sich die attraktiven Seiten des Emschersystem-Umbaus in diesem Frühjahr am Haarbach, vor allem im Bereich Kampstraße unterhalb der dortigen Möllerhalde zwischen Rentfort und Ellinghorst:

Ein ansehnliches, recht breites Bachtal ist hier entstanden, das von den Landschafts- und Wasserbau-Experten der Emschergenossenschaft fachlich versiert gestaltet wurde:

Da gibt es kleine „Wasserfall“-artige Abschnitte mit vielen Steinen, dann folgen wieder Bereiche mit besonders zahlreichen Wasserpflanzen und Gräsern, in denen der gurgelnde Bachlauf optisch jetzt kaum noch zu erkennen ist.

Wanderweg A 5 mit neuen Aussichten

Der neu gestaltete Weg am Rande des Bachlaufs (das ist der Weg „A 5“ im Gladbecker Wanderwege-Netz) wird bereits rege genutzt; und die Idee des Emschersystem-Umbaus, dass sich die Menschen in der Region ihre Bäche sozusagen Stück für Stück zurückerobern, wird bereits intensiv praktiziert: Kinder parken ihre Fahrräder am Bachtal und spielen direkt am Gewässer oder bauen dort kleine Stein-Staudämme.

Der hier neu ausgebaute Wander- und Radweg am Rande des Bachlaufs, der die Sandstraße mit der Kampstraße verbindet und weiter zur Bottroper Straße führt, bereichert zudem das Gladbecker Wegenetz zur Naherholung auf attraktive Weise.

Insgesamt gesehen ist hier der Haarbach auf einer Länge von fast drei Kilometern neu gestaltet worden - südlich der Bottroper Straße mündet der Haarbach bekanntlich in die Boye, die im Zuge des Emschersystem-Umbaus ja ebenfalls noch renaturiert wird.

Die Arbeiten zur Haarbach-Umgestaltung hatten im Januar 2010 begonnen und wurden planmäßig nach rund einem Jahr Bauzeit fertiggestellt.

Übrigens: Über die Halde am Haarbach zwischen Sand- und Kampstraße führt ein schöner Hochweg; von dort oben lässt sich ebenfalls aufs renaturierte Bachtal blicken.