Gladbeck. Auf der Gladbecker Mottbruchhalde soll ein Windrad gebaut werden. Nun wird bekannt: Für den Transport sollen mehrere Straßenbäume gefällt werden.
Äußerst kritisch sieht die Linke-Ratsfraktion – angesichts des ausgerufenen Klimanotstands, der in Gladbeck ausgerufen wurde – die Baumfällungen für den Transport der Windrad-Bauteile zur Mottbruchhalde. „Für das Windrad darf sogar die Kettensäge rattern“, schreibt Linke-Fraktionschef Olaf Jung in einer Stellungnahme.
Von Landrat Bodo Klimpel, den Die Linke besorgt angeschrieben hat, erfuhr die Fraktion, dass für den Transport der Windrad-Bauteile für mindestens zehn Straßenbäume Fällgenehmigungen beantragt worden. Einer davon stehe in einer geschützten Allee, was auch der Landrat bestätigt. Bei weiteren Straßenbäumen müsse ein Kronenschnitt erfolgen, damit der Transport durchkommt. Hier, so der Linke-Politiker, gelte es abzuwarten, „ob und wie die Bäume diese Verstümmelung überstehen“.
Für Die Linke bleibt es unverständlich, warum die Steag in Gladbeck derart ins Risiko geht
Für eine Gruppe Platanen im Bereich der Luxemburger- und Europastraße komme aber jede Hilfe zu spät. Jung: „Diese Bäume wurden schon umgehauen und achtlos liegen gelassen.“ Für die ohnehin fragwürdige Klimabilanz der Windenergieanlage bedeute dies einen weiteren Rückschlag, meint der Linke-Fraktionschef.
Jung deutlich kritisch: „Das Klimagewissen der Bauherren wird hierdurch aber nicht belastet, denn der Klimaschutz stand bei dieser Anlage noch nie im Vordergrund. Hier ging es von Beginn an nur um monetäre Interessen und das Greenwashing eines Konzerns, der auf Kohle und Fracking setzt.“ Völlig unbegreiflich sei auch, warum ein Unternehmen „für diese eher unbedeutende Windenergieanlage“ dermaßen ins Risiko gehe und noch vor Klärung aller juristischen Fragen mit den Bauarbeiten beginnt.