Gladbeck.. Ab dem nächsten Jahr könnte die Nahversorgung in Rentfort-Nord zum Problem werden. Das neue Geschäftszentrum wird nämlich nicht vor 2016 fertig. Rückbau, Neubau, Übergangslösung für die Nahversorgung - Stadtbaurat Harter erklärt die nächsten Schritte.

Brot, Milch, ein bisschen Käse: Zum Einkauf mal eben schnell nur um die Ecke gehen, in Rentfort-Nord wird das nach dem Wochenende schwieriger. Denn Samstag ist der letzte Öffnungstag vom Nahkauf-Markt im Geschäftszentrum Schwechater Straße.

Wann sich diese Lücke in der Nahversorgung im Stadtteil wieder schließen wird? So genau wollte sich Stadtbaurat Martin Harter da nicht festlegen lassen. „Ab dem nächsten Jahr könnte das in Rentfort-Nord ein Problem werden“, gab er auf der Bürgerversammlung der Rentforter SPD zu den Abriss- und Neubauplänen für die Hochhaus-Ruine an der Schwechater Straße zu.

Immerhin – es zeichnet sich eine Lösung ab für den Schandfleck im Herzen des Wohnviertels. Das Wittener Immobilien-Unternehmen IPG, rief Harter noch einmal ins Gedächtnis, will an der Stelle ein neues Mini-Einkaufszentrum bauen und ist vor allem auch bereit, mit einer Million Euro den größten Batzen der Rückbaukosten (ca 1,4 Mio. Euro) für den seit 2006 leerstehenden Wohnturm zu übernehmen. Bevor jedoch abgerissen werden kann, muss die Stadt ein so genanntes Rückbaugebot erlassen. Vier der um die 150 Eigentümer weigern sich nämlich, den Plänen zu zu stimmen. Das Gebot, erklärte der Baurat, sei zwar keine Enteignung, bedeute aber auch, dass die Eigentümer keinen Einfluss mehr ausüben können. Im Anschluss müsse ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Sechs Monate mindestens allein für den Rückbau

Der Rückbau selbst, schätzt Harter, wird gut sechs Monate, vielleicht sogar länger, dauern. Das Problem: Erst muss der mit Schadstoffen belastete Bau entkernt, dann Etage für Etage abgetragen werden. Sollte so weit alles klappen, könnte 2015 mit dem Neubau des Geschäftszentrums begonnen werden.

Lieferservice oder fliegender Händler als Alternative

Zwei weitere Übergangs-Lösungen habe die Stadt ebenfalls bereits angedacht. So könnte entweder ein fliegender Händler Rentfort-Nord in seine Route einbeziehen. Oder ein Lieferservice, organisiert z. B. von AWO oder Caritas, übernehme die Versorgung der Leute im Stadtteil mit Lebensmitteln. Zwei nicht gerade sehr preisgünstige Alternativen, wie Harter zugab.