Gladbeck.. Eine Woche lang beleuchtete die WAZ-Lokalredaktion den Stadtteil Rentfort-Nord. Zum Abschluss geht es in die katholische Gemeinde St. Franziskus. 1980 wurde diese Kirche geweiht. Sie ist damit das jüngste christliche Gotteshaus in Gladbeck.
Die jüngste Kirche Gladbecks steht in Rentfort-Nord. Der Grundstein für St. Franziskus wurde im Jahr 1979 gelegt, anno 1980 erfolgte die Kirchweihe. Die katholische Gemeinde im Nordwesten Gladbecks kann auf eine spannende Historie blicken.
Der legendäre Ruhrbischof Franz Hengsbach gab dem späteren Pfarrer von St. Franziskus, Johannes Goldstein, seinerzeit als Vikar in St. Josef (Alt-Rentfort) tätig, den Auftrag, die neue, so genannte Rektoratspfarrei St. Franziskus aufzubauen. In den späten 70-er Jahren war das; zu einem Zeitpunkt also, als in Rentfort-Nord gerade die Gesamtschule ihren Betrieb in vollem Umfang aufnahm, als sich der neue Stadtteil in Gladbeck immer mehr etablierte.
Der Dorstener Architekt Manfred Ludes entwarf das Gotteshaus an der Ecke Schwechater Straße/Fritz-Erler-Straße. Für 5,5 Millionen DM entstand das moderne, ansprechend gestaltete Gebäude-Ensemble samt Pfarrheim, Büro und Dienstwohnungen. Der Kirchraum kann dank einer variablen Wand um den Saal des Pfarrheims erweitert werden.
Johannes Goldstein leistete bekanntlich gute Arbeit, seine Person wurde quasi zu einem Markenzeichen des Stadtteils; lebendige Gemeindestrukturen entwickelten sich, die sich in vielerlei Hinsicht bis zum heutigen Tag erhalten haben.
Das berichtet Pastor Oliver Laubrock, den die WAZ vor Ort in St. Franziskus traf und der im Pastoralteam der Großpfarrei schwerpunktmäßig die Standorte St. Josef (Alt-Rentfort) und St. Franziskus betreut.
Projektchor, Singgemeinschaft, Kolpingsfamilie, Caritasgruppe, Besuchs- und Begleitdienst, Liturgiekreis, Messdienerschaft, und natürlich der Förderverein, der gerade erst Jahreshauptversammlung hatte und über 120 Mitglieder aufweist - St. Franziskus ist nach wie vor eine sehr aktive katholische Gemeinde, auch wenn es hier - wie fast überall im Ruhrbistum - das Problem einer gewissen Überalterung gibt, wie Pastor Laubrock ganz offen einräumt.
Zunächst sollte St. Franziskus nur eine „weitere Kirche“ sein
Als das Ruhrbistum vor einigen Jahren seine große Strukturreform startete, war für St. Franziskus zunächst der Status einer so genannten „weiteren Kirche“ vorgesehen. Das Pastoralteam sprach sich dagegen aus - und das Bistums-Management ließ sich überzeugen, so dass St. Franziskus doch noch den Status einer „Filialkirche“ mit eigener Budgetierung erhielt. Auf dieser Grundlage kümmert sich Pastor Laubrock nun um beide Rentforter Standorte (St. Josef und St. Franziskus).
Einmal wöchentlich gibt es sonntags um 11.15 Uhr einen Gottesdienst in der kleinen St.-Franziskus-Kirche an der Ecke von Schwechater Straße und Fritz-Erler-Straße; gleich nebenan befindet sich der katholische Kindergarten St. Martin, der wie alle katholischen Kindergärten im Bistum von Kita-Zweckverband in Essen getragen wird. Derzeit wird dort gebaut, um mehr Möglichkeiten für die U-3-Betreuung zu schaffen - auch ein Zukunftszeichen im Schatten des Kirchturms von St. Franziskus.