Gladbeck.. Im Second-Hand-Laden im Caritashaus in Gladbeck kommen Kinder und Frauen auf ihre modischen Kosten. Unter dem Dach der Schwangerenberatung kümmern sich Ehrenamtliche um den Verkauf. Gesucht werden immer hochwertige Kleidungsstücke als Spende.
Margot Nass lässt keine Kundin schlecht gekleidet aus ihrem Laden. Das ist der 74-Jährigen eine Herzensangelegenheit. Eine ehrliche Beratung gehört für die ehrenamtliche Verkäuferin im Caritas Second-Hand-Laden für Frauen und Kinder einfach dazu.
Seit rund 20 Jahren engagiert sich Margot Nass in diesem Laden im Caritashaus. Zu günstigen Preisen gibt es dort Kleidung – gespendet von Menschen, deren Kleiderschrank voll ist. Entstanden ist der Laden aus einem Babykörbchen, aus dem sich bedürftige junge Mütter bedienen durften. Mittlerweile gibt es ein breites Angebot aus zweiter Hand, von der Erstlingsausstattung über modische Kinderkleidung bis hin zum schicken Blazer für die Dame.
Apropos schick: Wer Lumpen abzugeben hat, muss es bei der Caritas gar nicht erst versuchen. „Was ich nicht mehr anpacken würde, das brauche ich auch nicht abzugeben“, sagt Margot Nass. Ihre Kundinnen legen Wert auf ein gepflegtes Aussehen, knappe Kasse hin oder her. „Modisch muss es sein“, sagt sie, „besonders junge Leute wissen genau, was sie wollen.“ Das gelte insbesondere auch für Kinder, „die wissen auch was ,in’ ist“ – und wie wichtig es ist, modisch dazu zu gehören.
Keine Kellerfunde
Geöffnet von Montag bis Donnerstag
Im Caritas Second-Hand-Shop gibt es keine Männerkleidung. Das liege aber allein am beschränkten Raumangebot, betonen die Frauen. Die zwei Verkaufsräume reichten gerade aus, um Kinder- und Damenkleider anzubieten.
Der Laden im Caritashaus an der Kirchstraße 5 ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 9.30 bis 12 Uhr geöffnet, außerdem am Donnerstagnachmittag von 14 bis 16 Uhr. Zu diesen Zeiten werden auch Kleiderspenden entgegen genommen.
„Jedes Teil geht einmal durch die Hände der Mitarbeiterinnen.“ Was sich nicht verkaufen lässt, wird entsorgt. Altbackenes aus dem Keller und aus Haushaltsauflösungen kommt meist nicht gut an. „Ich habe sogar schon einmal ein Testament gefunden“, erinnert sich Margot Nass. Sie selbst bringt „mit großem Vergnügen“ aussortierte Kleidung, zum Beispiel von der Schwiegertochter, mit in den Laden, und freut sich, wenn die abgelegten Klamotten auf begeisterte Kundinnen stoßen. Menschen neu einzukleiden ist die eine Leidenschaft. Die andere ist es, Kinder für Bücher zu begeistern, die es manchmal auch im Laden gibt. „Die verschenke ich auch schon mal“, sagt sie verschwörerisch.
17 ehrenamtliche Verkäuferinnen
Alle 17 Verkäuferinnen arbeiten ehrenamtlich, geleitet wird der Laden von Kirsten Sommerfeld und Hedwig Lux von der Schwangerenberatung. Ihnen ist es wichtig, dass die Frauen und Kinder gern zum Stöbern kommen, so können sie leichter Kontakte knüpfen. „Wer einmal hier war sagt sich, da kann ich öfter hin“, sagt Sommerfeld. Und: Willkommen sind alle Kunden, ob arm oder reich. „Ich möchte nicht, dass die Leute, die hier reinkommen, behandelt werden wie arme Schlucker“, betont sie.
Das Angebot im Laden ist abhängig von Spenden. „Wenn wir irgendetwas im Überangebot haben, machen wir Aktionen“, erklärt Sommerfeld. So gibt es beispielsweise zurzeit zwei Kinderpullover zum Preis von einem Euro, Kinderstrickjacken für einen Euro, und Damenpullis für 2,50 Euro.