Gladbeck. Ein junges Paar hat 2020 ein Haus in Gladbeck gekauft. Schon da war klar: Der Vorgarten wird an den Weihnachtsmann vermietet – aus guten Gründen.
Der Weihnachtsmann, oder eigentlich sein amerikanisches Pendant Santa Claus, hat einen weiteren Außenposten in Gladbeck bezogen. Der Mann mit dem weißen Rauschebart residiert seit kurzem im Vorgarten eines Einfamilienhauses an der Erlenstraße – unschwer zu erkennen am Lichterglanz und der weihnachtlich gestalteten Kulisse.
Ob Santa Claus tatsächlich von hier aus mit seinem Rentier-Schlitten aufbricht, um die artigen Kinder zu Weihnachten mit Geschenken zu erfreuen, das ist nicht bekannt. Für Marina und Johanna Hochhaus war das aber wahrscheinlich auch gar nicht so wichtig, als sie vor einigen Monaten beschlossen haben, ihren Vorgarten in der Adventszeit an Santa Claus unterzuvermieten. Das junge Paar hat nämlich eine ganz andere Motivation.
Eine Weihnachtswelt ganz im amerikanischen Stil – an der Erlenstraße in Gladbeck
„Wir wollen einfach den Kindern, die hier vorbeigehen, eine Freude bereiten. Gerade jetzt in der Coronazeit fällt so viel aus, selbst der Gang über den Weihnachtsmarkt. Da haben wir gedacht, wir schaffen einen kleinen Ausgleich“, erzählt Johanna Hochhaus. Dabei war die 27-Jährige anfangs gar nicht so restlos begeistert vom großen Plan ihrer Frau Marina (28), den Vorgarten des gemeinsamen Hauses in eine bunt glitzernde und leuchtende Weihnachtswelt zu verwandeln – ganz im amerikanischen Stil, mit übergroßen rot-weißen Zuckerstangen, einem Lebkuchenmann, natürlich dem Rentierschlitten von Santa Claus und ganz viel Bling-Bling und Lichterketten in allen Fenstern. Auch der typische amerikanische Briefkasten in Form einer Zeitungsrolle fehlt nicht. Knallrot angestrichen ist er, und in großen weißen Buchstaben steht drauf, wem dieser Vorgarten noch bis Weihnachten gehört: Santa.
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Es waren vor allem die Stromkosten, die Johanna Hochhaus anfangs ein wenig skeptisch sein ließen. Dabei ist ihr Haus was die Fülle der Beleuchtung angeht, noch ein ganzes Stück entfernt von dem wohl bekanntesten Weihnachtshaus der amerikanischen Filmgeschichte, in dem Clark Griswold (Chevy Chase) seiner Familie Jahr für Jahr eine wahrhaft „schöne Bescherung“ einbrockt. „Nein, so weit sind wir noch nicht“, gibt Johanna Hochhaus zu. Allerdings weiß sie auch – einmal damit begonnen, hat Weihnachtsdeko die seltsame Angewohnheit, sich Jahr für Jahr auf geheimnisvolle Art zu „vermehren“.
Das Haus in Gladbeck hat das junge Paar erst im vorigen Jahr gekauft
Für das junge Paar ist es auf jeden Fall erst der Start in eine zauberhafte Weihnachtswelt. Vor gut einem Jahr haben die beiden das schöne alte Haus an der Erlenstraße gekauft und aufwendig renoviert. Mit dem Hauskauf war er auch sofort da, sagt Johanna Hochhaus, der Herzenswunsch ihrer Frau nach der Weihnachtswelt im Vorgarten. Das große Basteln dafür hat bereits im Sommer begonnen. Klarer Vorteil für das junge Paar: Marina ist handwerklich gut drauf. Alle Holzarbeiten im Weihnachtsgarten hat sie selber gezimmert – vom Lebkuchenmann über die Zuckerstangen bis zum Rentier-Schlitten, den sie aus den alten Türen des Hauses gebaut hat.
Weitere Weihnachtshäuser gesucht
Nicht nur an der Weihnachtsdeko wollen Johanna und vor allem Marina Hochhaus im nächsten Jahr noch arbeiten. Das beleuchtete Dach ist schon fest eingeplant, und eine ganz besondere Schlittenfahrt ebenfalls.Sollte die Corona-Pandemie bis dahin endlich überstanden sein, hat das Paar aber noch weitere Pläne. Dann soll nämlich in den Wochen vor Weihnachten im Santa-Claus-Land an der Erlenstraße auch regelmäßig gegrillt werden. Und für die kleinen Besucher gibt es Kinder-Punch. Es stehen natürlich auch noch weitere Weihnachtshäuser in Gladbeck – die die WAZ-Redaktion gerne fotografieren möchte. Bei Interesse einfach eine Mail mit der Adresse an redaktion.gladbeck@waz.de schicken!
Die übrige Deko bis hin zum aufblasbaren Schneemann haben die Frauen gebraucht bei Ebay geshoppt. Das hat die Haushaltskasse enorm geschont. Und nun, seit Beginn der Adventszeit, verwandelt sich der von einem Steinmäuerchen eingefasste Bereich vor dem Haus des Paares, gesteuert über eine Zeitschaltuhr, Abend für Abend in eine bunte, funkelnde Weihnachtswelt. Sehr zur Freude vieler Jungen und Mädchen, die tatsächlich gern vor dem Haus stehen bleiben – und auch schon einige Briefe an den Weihnachtsmann in den roten Kasten gesteckt haben.
Im Holzschlitten dürfen die Kinder auch mal Platz nehmen
Und sind Johanna und Marina zuhause und werden auf die kleinen Zuschauer aufmerksam, dann darf der Vorgarten auch gerne genau erkundet werden. Im Holzschlitten kann man Platz nehmen und sich mit dem Lebkuchenmann fotografieren lassen. Der hat ein großes Loch im Kopf, durch das man fürs Foto schauen kann. Tatsächlich gibt es auch bereits Pläne für die Adventszeit 2022, wie Johanna Hochhaus zugibt. Dann soll auf jeden Fall das Dach des Hauses in ein funkelndes Lichtermeer getaucht werden. Ja, ein bisschen so wie bei den Griswolds…
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