Gladbeck.. Irmgard Bellingröhr ist die gute Seele des DRK-Blutspendeteams in Gladbeck. Die engagierte Seniorin feiert am 21. Januar ihren 85. Geburtstag.

Ihr allererster Einsatz beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Gladbeck bleibt Irmgard Bellingröhr unvergessen. Sie erzählt mit einem feinen Lächeln: „Meine Cousine hat mich hergelotst. Wir haben Butter an Bedürftige verteilt.“ Lang, lang ist’s her. DRK-Helferin ist Bellingröhr geblieben, seit nunmehr 35 Jahren gehört sie der Hilfsorganisation an und engagiert sich ehrenamtlich. Kaum zu glauben, dass die flotte Schultendorferin heute ihren 85. Geburtstag feiert.

Zur Hilfsbereitschaft erzogen

Präsente überreichten ihr bereits gestern DRK-Chef Wilhelm Walter sowie seine Vorstandskollegen Hans-Jürgen Nagel und Robert Harler – für ihre Treue zum Roten Kreuz und ihren unermüdlichen Einsatz. Eine goldene Ehrennadel nebst Urkunde nennt die waschechte Gladbeckerin nun ihr Eigen. Und eine Überraschung hatte das Herren-Trio für die „gute Seele“ des örtlichen Blutspendeteams obendrein in petto. „Wir haben uns gefragt, was wir einer so aktiven Helferin schenken können“, erzählt Wilhelm Walter. Die Antwort: Jemand, der sich so sehr um andere kümmert, soll sich auch einmal verwöhnen lassen. Unübersehbar eine gute Idee, Irmgard Bellingröhr strahlte über den Gutschein für den Besuch einer Schönheitsfarm. Ob die 85-Jährige dafür Zeit findet? Schließlich hat die Seniorin alle Hände voll zu tun, längst nicht nur beim Roten Kreuz. Dort schmiert sie Bütterken für diejenigen, die sich Lebenssaft abzapfen lassen. Bellingröhr erinnert sich: „Früher waren es 300 bis 400 Spender an einem Tag.“ Heutzutage sind’s im Durchschnitt nur „170 an eineinhalb Tagen“, so Nagel.

Und was macht so ein zierliches Persönchen, wenn jemand beim Pieksen aus den Schuhen kippt oder „Kreislauf“ bekommt? Ein Riechfläschchen hat Irmgard Bellingröhr nicht in der Tasche, dafür aber Ärzte an ihrer Seite. Sie selbst sei zum Roten Kreuz gegangen, weil sie helfen wollte. Schließlich sei sie zur Hilfsbereitschaft erzogen worden: „Meine Mutter war viel krank.“ Da musste die kleine Irmgard schon früh in der fünfköpfigen Bergmannsfamilie mit anpacken. Apropos Bergleute. „Die Blutspende ist eigentlich in Gelsenkirchen entstanden“, erläutert Walter, „nach einem schweren Unglück auf Hugo in den 50er Jahren brauchte man Blutspenden.“

Meisterin im Umgang mit Menschen

Irmgard Bellingröhr erscheint zwar fit wie ein Turnschuh, aber ihren „roten Saft“ abgeben darf sie dennoch aus gesundheitlichen Gründen nicht – so gerne sie dies auch täte. Also suchte sie sich andere Felder, um sich ehrenamtlich nützlich zu machen. Die Betreuung von Blutspendern ist ihr Metier. Harler: „Im Umgang mit Leuten ist sie Weltmeisterin.“ Bellingröhrs freundliche Art kommt ihr auch bei einer weiteren Aufgabe zugute: Sie gehört zum Besuchsdienst im Krankenhaus.