Die Kanalarbeiten tief im Boden an der Stadtgrenze Gladbeck/Bottrop haben einen neuen Botschafter aus der Vergangenheit ans Tageslicht befördert: Reste eines Wildrindes, vermutlich eines Auerochsens, wurden entdeckt. Die genaue Untersuchung läuft noch. Nach erster Einschätzung des LWL stammt der Fund vom Ende der letzten Eiszeit.
Damit wurde bei den Erdarbeiten regelrecht ein „prähistorischer Zoo“ geborgen, denn die bereits in den vergangenen Monaten im Rahmen des Emscher-Umbaus an der Boye in etwa sechs Metern Tiefe entdeckten Knochen (wir berichteten) sind mittlerweile näher untersucht. Nach den vorläufigen Bestimmungen der Experten des zuständigen Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) die der Emschergenossenschaft nun vorgelegt wurden, konnten folgende Tierarten belegt werden: Mammut, Wollhaarnashorn, Steppenwisent (Bison), Pferd, Hirsch und Rentier.
Mehr als 60 Baustellen der Em-schergenossenschaft sind im Zuge der Kanalbauarbeiten an der Boye, dem Grenzfluss zwischen den Städten Bottrop und Gladbeck, archäologisch begleitet worden. An mehr als 20 Stellen wurden Fossilien von eiszeitlichen Tieren festgestellt.
Wichtiger Einblick in Vergangenheit
Die Funde ermöglichten laut des LWL erstmals seit den 70er- und 80er-Jahren, wichtige Erkenntnisse zur Zusammensetzung der Fauna im prähistorischen Emscherraum zu gewinnen.