Gladbeck. Witterungs- und coronabedingt war das Zimtsternfest in Gladbeck dieses Jahr kein Publikumsmagnet. Es gab Lob, dass überhaupt etwas stattfindet.
Beim diesjährigen Zimtsternfest in Gladbeck blieb der große Besucherstrom aus: Nasskaltes Wetter und ein coronabedingt ausgedünntes Programm zogen eher wenige Gladbeckerinnen und Gladbecker in die City. Bei denjenigen, die der Innenstadt dennoch einen Besuch abstatteten und sich vor allem rund um die gastronomischen Angebote und Glühweinstände sammelten, überwog der Wunsch nach etwas Weihnachtsstimmung und Normalität die Sorge vor Corona.
Kleine Menschentrauben, die zueinander Abstand halten und unter dem Regenschutz der Vordächer Glühwein trinken oder eine Bratwurst essen, bestimmten am Freitagabend das Stadtbild der Gladbecker City. Zwar sammelten sich am Glühweinstand an der Hochstraße, bei Haus Surmann und bei Entdeckerweine einige Besucher, Gedränge bleib jedoch aus.
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Das adventliche Musikprogramm war wegen Corona abgesagt
„Klar, die Musik fehlt und das Wetter spielt nicht ganz mit“, merkte Katja Krischel, Mitorganisatorin des Zimtsternfest seitens der Werbegemeinschaft an. Um Menschenansammlungen zu reduzieren, mussten die Veranstalter das musikalische Programm streichen, dafür konnten sie an den Weihnachtshütten entlang der Hochstraße, den Stelzenläuferinnen und der Stadtführung vom Verein für Orts- und Heimatkunde durch die Innenstadt festhalten.
Krischel freute besonders, dass man sich trotz der vielen Corona-Herausforderungen nun zwischenzeitlich auch auf die schönen Dinge konzentrieren könne: „Trotz allem ist es schön, heute etwas zu machen und sich zumindest ein bisschen auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Das muss jetzt mal sein“, so Krischel, die am Stand vor ihrem Friseursalon Top Hair ein ähnliches Feedback von den Gladbeckern bekam.
Die Besucher des Zimtsternfestes nutzten die langen Öffnungszeiten
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„Für die Corona-Zeit ist das hier gut umgesetzt und es ist gut, dass überhaupt was gemacht wird. Wir machen einfach das beste aus der Situation“, lobte etwa Karin Haufe, die neben der geringeren Besucherzahl auch ein anderes Verhalten der Gladbecker beobachtete: „Man merkt, dass sich viele Leute aus dem Weg gehen und Abstand halten wollen. Man geht eher nur an den Ständen vorbei und will schnell wieder nach Hause.“
Für einige Besucher mochte sich dieser Eindruck bestätigen: Entlang der Weihnachtshütten auf der Hochstraße, in denen sich Vereine und Künstler präsentierten und ihre Produkte anboten, sowie in den Geschäften blieben immer wieder Passanten stehen und nutzen die langen Ladenöffnungszeiten. Vor allem im Verlauf des Abends lag der Fokus der meisten Besucher jedoch auf geselligem Beisammensein, etwa am Glühweinstand auf der Hochstraße.
Besuchern am Glühweinstand fehlte Musiker Rainer Migenda
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„Wir fühlen uns hier sicher, sonst wären wir ja auch nicht hier“, erklärt Nadine Butt, die mit ihren Freundinnen regelmäßig das Zimtsternfest besucht, mit Blick auf ein mögliches Corona-Infektionsrisiko. „Man genießt einfach, dass sowas stattfindet. Ich freue mich, dass man mal wieder andere Menschen sieht“, stimmte auch Begleiterin Sabine Hornauer zu, die sich dennoch ein breiteres kulinarisches Angebot gewünscht hätte. „Der Migenda fehlt“, warf ein Tischnachbar ein und kritisierte die Unverhältnismäßigkeit der Absage der Kulturangebote, wenn zeitgleich große Weihnachtsmärkte wie in Köln stattfinden dürften.
Beim Stichwort Großveranstaltungen trauerte die Gruppe schon jetzt dem diesjährigen Turmblasen hinterher. „Es ist sehr schade, dass das jetzt schon abgesagt wurde. Von mir aus könnte das auch gerne 2 G + sein, damit die Gladbecker Traditionen nicht alle ausfallen müssen. Wer weiß, ob sich die Lage nicht nochmal entspannt, die frühe Absage ist da eher deprimierend“, gab Simone Nienhaus mit Blick auf die Gladbecker Weihnachtstraditionen zu bedenken.
Buden bleiben stehen
Die Weihnachtshütten auf der Hochstraße bleiben an den kommenden Wochenenden jeden Freitag und Samstag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Unter anderem präsentieren sich dort Vereine wie der Kinder- und Jugendhospizverein (zweiter Advent), die neu gegründete Gladbecker Fluthilfe (dritter und vierter Advent) sowie die Caritaswerkstätten (zweiter und dritter Advent).Bei Künstlerinnen wie Susanne Schalz (alle Adventwochenenden) und Annegret Wunder (zweiter bis vierter Advent) oder bei Holzkünstler Ludger Weijers (dritter und vierter Advent) findet sich zudem sicherlich noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk.