Gladbeck..

Noch immer liegt Kevin S., der beim Stadtfest „Gladbeck Total“ bei einer brutalen Attacke schwer verletzt worden war, im Koma. Alfred Voigt vom Weißen Ring sucht den Kontakt zur Familie des Opfers. Die Tat und ihre Folgen sind für Voigt „entsetzlich“.

Noch immer bangen Eltern und Freunde um Kevin S., der seit dem Faustschlag vor acht Tagen in einer Duisburger Klinik im Koma liegt. „Es ist entsetzlich, welche Folgen der Faustschlag herbeigeführt hat“, sagt Alfred Voigt vom Weißen Ring, der in ständigem Kontakt mit der Familie des jungen Fußballers steht.

Die Polizei hatte kurz nach Bekanntwerden der schweren Verletzung den Kontakt zwischen den Eltern und dem Weißen Ring, Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten, hergestellt. “Wir haben sofort Gespräche mit den Eltern und dem Bruder von Kevin geführt“, teilt Voigt mit. Dabei sei es auch darum gegangen, die verschiedenen Verfahrensabläufe der Ermittlungsarbeit der Polizei zu erläutern und Missverständnissen vorzubeugen. „Wir konnten aufzeigen, dass die Behörden an einer umfassenden Tataufklärung arbeiten.“

„Die Familie sitzt täglich stundenlang am Bett von Kevin“

Auch den Kontakt zum Sozialdienst des Krankenhauses stellte der Weiße Ring her, so dass gewährleistet ist, dass die Eltern dort jederzeit einen Ansprechpartner haben. „Die Familie“, so Voigt, „sitzt täglich stundenlang am Bett von Kevin und redet ihm Mut zu. Seine körperlichen Reaktionen zeigen, dass er ihre Nähe und ihren Zuspruch spürt.“

Das Schicksal des jungen Gladbeckers berührt Alfred Voigt und den Verein auch deshalb, weil sie seit Jahren mit vielen Aktionen gegen Gewalt versuchen, solchen Auswüchsen Einhalt zu gebieten. „Der zunehmenden Verrohung gerade unter Jugendlichen muss entgegen gewirkt werden“ Voigt sagt aber auch: „Dabei müssen alle Mitglieder unserer Gesellschaft helfen.“

„Die Tat an Kevin ist menschenverachtend“

Wichtig sei in solchen Fällen auch die öffentliche Berichterstattung, damit sich Jugendliche mehr Gedanken über ihr Tun machen und erkennen, dass gewalttätige Auseinandersetzungen nie zu einer akzeptablen Lösung führen. Wer einem Anderen Gewalt zufüge, müssen immer damit rechnen, dass diese zu schwersten Verletzungen und Folgen beim Opfer führt. Voigt wörtlich: „Auch unter Alkoholeinfluss kann keiner so dumm sein, die möglichen Folgen auszublenden. Die Tat an Kevin ist menschenverachtend und zeigt eine grausame Sorglosigkeit im Umgang mit Gewalt.“