Gladbeck. Der Rat stimmt dem Plus von 5,8 Prozent beim Stellenplan zu. Grund sind vor allem weitere Aufgaben im Kinderbetreuungs- und Sozialbereich.
Die Stadt Gladbeck wird im kommenden Jahr 5,8 Prozent mehr Personal beschäftigen, ein Plus von 62,4 Stellen. Das sieht der Stellenplan für 2020 vor, den der Rat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr beschloss. Die Stadt wird dann 1134,2 Beschäftigte haben (dieses Jahr: 1071,8). 942,2 der Arbeitsplätze liegen in der Kernverwaltung, 192 Jobs beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG). Kostenpunkt insgesamt: 63,4 Millionen Euro – zweitstärkster Etatposten im Haushalt nach den Sozialkosten in Höhe von 75,6 Millionen.
Personalamtsleiter Berthold Barheier betont, dass der höhere Personalbedarf fast ausschließlich den gesetzlichen Vorgaben und einem höheren Brandschutz geschuldet sei. Allein durch die Einrichtung von drei neuen Kindergarten-Containerstandorten und eine Ausweitung der Betreuung in den Kindertagesstätten müsse das Personal um 33,5 Stellen aufgestockt werden. Die Feuerwehr habe durch die gestiegenen Anforderungen einen Bedarf an 13 zusätzlichen Leuten.
Nur 220 der bald 1134 Beschäftigten der Stadt Gladbeck sind Beamte
Sieben Stellen müssten, so Barheier, bei den sozialen Diensten zusätzlich eingerichtet werden, da die Fallzahlen gestiegen seien. Aber auch neuen Anforderungen an die Stadtentwicklung müsse Tribut gezollt werden: Die Stadt wolle, um die maroden Brücken nach und nach sanieren zu können, einen weiteren Brückenbauer einstellen, aber auch wegen der sich wandelnden Verkehrspolitik einen weiteren Radverkehrsplaner verpflichten.
Nur 220 der 1134 Stadtbeschäftigten sind Beamte, der viel größere Teil (auch die Belegschaft des ZBG) sind tariflich Beschäftigte. Über vier Millionen Euro zusätzlich sind im Etat 2020 für die weiteren Stellen, aber auch für Tariferhöhungen eingeplant. Im laufenden Jahr 2019 gibt die Stadt 59,1 Millionen Euro fürs Personal aus. Barheier wies darauf hin, dass der Personalaufwand deutlich höher sein könnte, hätte die Stadt nicht seit 2010 rund 90 Stellen im Zuge von Umstrukturierungen und Aufgabenneueinteilungen abgebaut.
CDU lehnt Stellenplan wegen strittiger Höhergruppierungen beim ZBG ab
Etwas strittig war bei den Beratungen im Rat die Höhergruppierung von zwei ZBG-Stellen, die nachträglich zum Wirtschaftsplan des ZBG, der eine Woche zuvor im Betriebsausschuss beschlossen wurde, zur Ratssitzung vorgelegt wurde. „Das lässt sich nicht zwischen Tür und Angel entscheiden, auch kleinere Personalentscheidungen müssen gründlich beraten werden“, begründete CDU-Fraktionschef Peter Rademacher das Nein seiner Fraktion zum Stellenplan.