Gladbeck. In Gladbeck konnten schon 60 von 80 angestrebten Stellen für Langzeitarbeitslose besetzt werden. Ziel ist eine Festanstellung nach der Förderung.

Der neu in Gladbeck eingerichtete „Soziale Arbeitsmark“ ist ein sinnvolles Instrument, um langzeitarbeitslose Menschen wieder an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. Diese Zwischenbilanz wurde jetzt im Sozialausschuss zu den Förderungsmöglichkeiten gezogen, die seit Jahresbeginn mit der Novellierung des Teilhabechancengesetzes möglich sind. Für das Programm stehen 2019 bundesweit vier Milliarden Euro zur Verfügung, um Langzeitarbeitslose in Lohn und Arbeit zu bringen


Mit dem Sozialen Arbeitsmark könne ein Anliegen des Vestischen Appells von 2013 umgesetzt werden, den auch die Politik unterstützt hatte, erinnerte Karin Byrszel vom Gladbecker Jobcenter. DGB und die Kirchen im Kreis Recklinghausen hatte die Einrichtung gefordert, um benachteiligten Menschen aus der Region eine Teilnahme am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

13 Millionen Euro stehen dem Jobcenter des Kreises Recklinghausen zur Verfügung

Für den Kreis stehen dieses Jahr 13 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen Arbeitgeber unterstützt werden können, die Stellen für den Sozialen Arbeitsmarkt einrichten. Die Förderung ist bis zu fünf Jahre möglich. In den ersten beiden Jahren werden die Lohnkosten zu 100 Prozent übernommen, danach reduziert sich die Förderung um jährlich jeweils zehn Prozent. „Gezahlt werden muss der Tarif- beziehungsweise gesetzliche Mindestlohn. Zuschüsse für Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. Führerschein, PC-Kurs) bis 3000 Euro sind zudem möglich“, so Byrszel.


Das Jobcenter Kreis Recklinghausen hatte sich selbst zum Ziel gesetzt, dieses Jahr 500 Beschäftigungen zu erreichen. Ihre Bezirksstelle habe dazu angestrebt, 80 Menschen in Arbeit zu bringen, „aktuell ist das für 60 Personen schon gegeben und wir sind zuversichtlich, noch weitere Einstellungen hinzubekommen“, so die Gladbecker Jobcenter-Chefin. Die bisherigen Anstellungen konnten über soziale Träger (29), die Stadt Gladbeck (15) und die Beteiligung von Unternehmen aus der freien Wirtschaft (10) erzielt werden. Die Rückmeldungen dazu seien positiv, so dass zu hoffen sei, dass ein Teil der befristet geförderten Jobs in ein unbefristete Arbeitsverhältnissen münde.

Das neue Beschäftigungs-Instrument wird als sehr erfolgversprechend gelobt

Rainer Knubben (Caritasverband) lobte das neue Instrument des Sozialen Arbeitsmarkt und bewertete diesen „als sehr erfolgversprechend“. Denn damit würden Langzeitarbeitslose mit sinnvollen Tätigkeiten beschäftigt. Anders als in fragwürdigen Beschäftigungsmaßnahmen, „wobei die eine Gruppe einen Stuhl lackiert, und die andere ihn wieder abgebeizt hat.“ Und über den Sozialen Arbeitsmarkt Beschäftigte hätten so „Super-Chancen, dass sie auf Dauer in Arbeit bleiben können“.