Linke Demonstranten setzten am Samstag ein Zeichen gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit

"Gebt den Nazis die Straße nicht zurück", forderten antifaschistische Demonstranten am Samstag in Gladbeck. Um gegen die rechte Szene in der Stadt zu protestieren, zogen sie mit Plakaten und Parolen vom Bahnhof West zum Rathaus - begleitet von einem Großaufgebot der Polizei.

"In unserer Stadt ist kein Platz für Faschismus und Fremdenfeindlichkeit", machte Peter Jarosch am Mikrofon deutlich. "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen." Der Gladbecker Kommunist hatte die Demo aus eigener Initiative organisiert und angemeldet.

Er wollte damit ein Zeichen gegen die Verbreitung rechtsextremer Gedanken in Gladbeck setzen. "Die Nazis versuchen neuerdings immer stärker, in unserer Stadt Fuß zu fassen. Das sieht man zum Beispiel an den vielen Aufklebern im Stadtbild", so Jarosch.

Die Szene umfasse nach seinem Wissen zurzeit rund 20 namentlich bekannte Gladbecker. Erst vor wenigen Wochen hatte die rechtsextreme NPD einen Infostand in der Innenstadt aufgebaut (die WAZ berichtete).

An der Demonstration der Antifaschisten nahmen rund 50 bis 60 meist jugendliche Personen aus Gladbeck und den benachbarten Städten teil. Auch einige Vertreter linker Gruppierungen und Parteien aus der Stadt schlossen sich dem Demonstrationszug über die Konrad-Adenauer- und Postallee an.

Ein Großaufgebot der Polizei sicherte ihnen die Wegstrecke. "Wir haben heute dafür Sorge zu tragen, dass die Demonstranten ihr Recht auf freie Meinungsäußerung störungsfrei ausüben können", erklärte ein Polizeisprecher.

Wie viele Polizisten im Einsatz waren, dazu wollte das Polizeipräsidium Recklinghausen keine genauen Angaben machen. Es seien "weit über 100 Einsatzkräfte" vor Ort gewesen. 13 Polizeibusse rahmten die Demonstranten auf ihrem Weg zum Rathaus ein. Auch ein Videowagen war dabei im Einsatz.

Da viel befahrene Straßenkreuzungen wie etwa an der Europabrücke gesperrt werden mussten, staute sich der Verkehr für einige Minuten.Flagge gegen Rechts.