Gladbeck.. Vier Hallen bleiben ab sofort aus Sicherheitsgründen dicht, 15 Sportstätten sind wegen weiterer Überprüfungen der Deckenkonstruktionen geschlossen.
Noch am Dienstag klang die Auskunft der Stadt auf eine WAZ-Anfrage nicht dramatisch: Von insgesamt 26 Sporthallen in der Stadt würden 21 auf Baumängel untersucht, bislang gebe es keine Negativ-Ergebnisse. Gestern nun die Hiobsbotschaft: Vier müssen akut geschlossen bleiben, 15 werden vorläufig aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Schwachpunkte erkennbar
Nachdem in Bochum und anderen Städten zig Turnhallen wegen der Gefahr herabfallender Deckenelemente geschlossen wurden, zieht jetzt auch Gladbeck nach ersten Kontrollen die Notbremse. Ab sofort dicht bleiben die Sporthallen der Lambertischule, der Jordan-Mai-Schule und die beiden Hallen der ehemaligen Elsa-Brändström-Schule. Wer den Fachleuten bei einer Überprüfung über die Schulter schaute, konnte schon Schwachpunkte in der Deckenkonstruktion erahnen. So in der Halle, Baujahr 1961, der Lambertischule. Die eigentlich genagelte Decke wurde an vielen Stellen früher bereits nachgeschraubt.
Bis Anfang kommender Woche sollen 15 weitere Sporthallen überprüft sein. „Sobald Ergebnisse vorliegen, wird entweder Entwarnung für die jeweilige Halle gegeben oder die Sperrung aufrechterhalten“, so die Stadt. Ohne Mängel sind die Halle der ehemaligen Willy-Brandt-Schule und die Sporthalle in Rentfort-Nord.
Besonders das Okay zum letztgenannten Standort erleichtert die Verwaltung, ist er doch umfunktioniert zu einer Flüchtlingsnotunterkunft. Bürgermeister Ulrich Roland: „Eine neue Unterkunft für diese Menschen zu finden, hätte uns vor erhebliche Probleme gestellt.“ Weil diese Halle sportlich derzeit nicht genutzt werden kann, wurde schon ein Ausweichplan erarbeitet. Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung: „Wie weit dieser nun aufrecht erhalten werden kann, ist zurzeit noch nicht absehbar.“
Gesamtschul-Halle ohne Mängel
Keinen Handlungsbedarf gibt es laut Stadt bei der Erich-Kästner-Realschule, der Dreifach-Sporthalle am Riesener-Gymnasium und in der Artur-Schirrmacher-Halle, da es hier keine Abhangdecken gebe. Die Decken der Hallen der Pestalozzischule und der Schule am Rosenhügel/Antoniusschule (nur alte Sporthalle) wurden bereits in den vergangenen Jahren erneuert.
Roland bedauert, dass es durch die Sperrungen zu Einschränkungen im Schul- und Vereinssport kommen werde, aber die Sicherheit gehe vor. „Wie weitgehend Einschränkungen für den Sport sein werden und wann alle Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, ist zurzeit noch nicht einschätzbar“, erklärt Martin Plischek, Leiter des Amtes für Immobilienwirtschaft. Schulen und Sportvereine seien, so Weist, über die anstehenden Maßnahmen informiert und würden auf dem Laufenden gehalten werden. Nach der Überprüfung will die Stadt in einem Sanierungsplan Aufwand, Kosten und Abwicklung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen festlegen.