Gladbeck. Sänger Rainer Migenda hat in Gladbeck und Umgebung viele Fans. Kaum eine Veranstaltung, bei der der 47-Jährige nicht in die Saiten seiner Gitarre greift. Und das bereits seit 2001.

Irgendwie hat alles mit den Beatles angefangen. Vier Jahre alt war Rainer Migenda da, und eigentlich noch viel zu jung für die Musik der Pilzköpfe. Aber weil der Freund seines älteren Bruders ihm ständig die Songs der englischen Kultband vorgespielt hat, sagt Rainer Migenda heute lachend: „Da muss wohl was hängen geblieben sein!”

Zumindest hat die Musik, und nicht nur die der Beatles, ihn seit dieser Zeit nicht mehr los gelassen. In Gladbeck ist er seit einigen Jahren so etwas wie ein lokaler Star, der Migenda. Mit Cowboy-Hut und Gitarre. Und viel Herz. Obwohl er das Wort Star bestimmt nicht gerne hören wird, weil „Bohlen und Co” so gar nicht sein Ding sind. „Der Migenda” übrigens auch nicht. Als seine ersten Auftritte im Jahr 2001 ihn so langsam bekannt machten, da hat der heute 47-Jährige tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, sich einfach nur „Migenda” zu nennen.

Rainer Migenda gibt es nur pur

Heute gibt's „den Wendler” – und Rainer Migenda ist allein schon deshalb heilfroh, dass aus seinem „Künstlernamen” nichts geworden ist. Heute ist Rainer Migenda schlicht Rainer Migenda. Es gibt ihn „pur”, so wie er sagt, aber auch mit Band oder wahlweise Akustik-Combo. Wichtig ist immer seine Musik – Country, Oldies, eigene Songs, auch 'mal ein Liederabend. Die Musik, sagt Rainer Migenda, ist ein ganz bedeutsamer Teil seines Lebens. „Sie hat mich auch schon mal gerettet”, erklärt er schlicht. Das war damals, als seine sagen wir mal „bürgerliche” Existenz – zehn Jahre lang war er selbstständiger Garten- und Landschaftsbauer – im Konkurs endete. Als seine Ehe scheiterte. Was blieb, und zunehmend an Bedeutung gewann, das war die Musik.

Mit einer kleinen Reihe von Auftritten in der Galerie fing im Grunde alles an. Engagements für Stadtfeste kamen hinzu. Und auf einmal griff Rainer Migenda überall da in die Saiten seiner Gitarre, wo die Gladbecker feierten. Das ist bis heute unverändert. Neben der „Jessica-Band” hat das kleine Gladbeck mit Rainer Migenda einen zweiten Lokal-Matador der Musikszene hinzu gewonnen.

Herzliche Offenheit als Erfolgsgarant

 „Die Leute lieben es mittlerweile, zu meiner Gitarrenmusik zu tanzen”, sagt er. In den 80er. Jahren, damals hatte Rainer Migenda eine kleine Tanzmusik-Combo, hätte sich der Gladbecker so eine Entwicklung noch nicht träumen lassen. „Damals musste alles perfekt sein. Ohne Synthesizer ging gar nichts.” Und heute? Schmettert Rainer Migenda „Country Roads” – und die Leute sind begeistert.

Was ihn so beliebt macht, das ist nicht zuletzt auch seine herzliche Offenheit. „Wenn ich heute mit meiner Freundin in die Stadt gehe, dann sagt sie immer, lass' den Hut zu Hause, sonst erkennen dich zu viele!” Klar, das schmeichelt. Aber als Starrummel will Migenda das nicht sehen. „Das ist hier Gladbeck, alles spielt sich auf einer netten Ebene ab. Man plaudert ein bisschen, und dann geht man weiter.”