Gelsenkirchen. Streik bei Bogestra und Vestischer: Wer in Gelsenkirchen mit Bus und Bahn fährt, muss sich am Montag, 10. Februar, nach Alternativen umsehen.

ÖPNV-Nutzer in Gelsenkirchen werden sich an diesem Montag nach einer Alternative in puncto Mobilität umschauen müssen: Denn sowohl die Bogestra als auch die Vestische werden am 10. Februar ganztägig bestreikt. Das teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Grund für diese Arbeitskampfmaßnahme sei der stockende Verlauf der ersten Verhandlungsrunde in der laufenden Tarifauseinandersetzung in Potsdam gewesen.

Forderung der Gewerkschaft: Mehr Geld und drei zusätzliche freie Tage

Verdi fordert von Bund und Kommunen eine Entgelterhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich. Zudem sollen Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten erhöht sowie Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden. Weitere wichtige Forderung: drei zusätzliche freie Tage, „um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen“, so die Gewerkschaft.

Patrick Steinbach, der Sprecher der Vertrauensleute bei der Bogestra, betont: „Die Belastung der Kolleginnen und Kollegen ist nicht mehr hinnehmbar. Uns geht es in dieser Tarifrunde deshalb nicht nur um Geld, sondern auch darum die Beschäftigten zu entlasten.“ So sei eine Wahlmöglichkeit, um Entgelt in freie Zeit umzuwandeln, „eine tolle Sache und wichtig zur Entlastung derjenigen, die tagtäglich einen guten Nahverkehr in unserer Region bereitstellen“.

Das Hinhalte-Spiel der Arbeitgeberseite sei inakzeptabel

Dominik Wagner, der stellvertretende Verdi-Vertrauensleutesprecher bei der Vestischen, fordert mit Blick auf die am 17./18. Februar stattfindende zweite Verhandlungsrunde: „Das Hinhalte-Spiel der Arbeitgeberseite ist für uns nicht akzeptabel. Wir erwarten für den nächsten Verhandlungstermin ein ordentliches Angebot. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind sauer, fühlen sich und ihre tagtägliche Leistung von den Arbeitgebern nicht gewürdigt.“

Bogestra und Vestische verdeutlichten gleichermaßen, dass es wegen des angekündigten Warnstreiks am Montag „von Betriebsbeginn bis -ende im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden“. Auch Fahrten durch Fremdunternehmen würden nicht durchgeführt. Entfallen würden zudem die Mobilitätsgarantie und das Pünktlichkeitsversprechen. Am Montag bleiben auch alle Kunden-Center beider Nahverkehrsanbieter geschlossen.

Mit Dienstbeginn am Dienstagmorgen, 11. Februar, soll dann alles wieder normal laufen, betonen Bogestra und Vestische.