Gelsenkirchen. Viele Hände helfen hinter den Kulissen, wenn die KG Bismarcker Funken ihre Veranstaltungen in Gelsenkirchen-Schalke vorbereiten.

Es ist ein fleißiges Gewusel: Rund 25 Jecken der Bismarcker Funken holen Utensilien aus dem Keller hinauf in die Aula des Schalker Gymnasiums. Scheinbar einem Plan folgend, den alle kennen, bauen sie alles auf für die großen Karnevalsveranstaltungen des Vereins – Laufsteg ins Publikum inklusive. Hier wird sogar ein roter Teppich ausgerollt für die Bühnenakteure, die am nächsten Tag bei der Damensitzung den Närrinnen einheizen sollen.

„Wir orientieren uns bei der Saal-Dekoration immer am Motto der jeweiligen Session. Das ist in diesem Jahr: Gelsenkirchen unsere Stadt, die jeder Jeck im Herzen hat“, erklärt Tanja Dietrich, die Schriftführerin. Bedeutet: Herzen wird es so einige geben im Saal, wenn er später fertig vorbereitet ist für die großen Momente. Die Herausforderung für die Mitarbeitenden sei immer, alles vorzubereiten, ohne auf die Bühne zu können. Das geht nämlich erst zu den jeweiligen Veranstaltungstagen. „Aber wir kennen die Bühne und ihre Maße gut. Da geht das schon.“

Jecken sind ganzjährig im Einsatz für die Narretei

Eigentlich bedarf es kaum einer Anleitung. Die vielen Helferinnen und Helfer kennen ihre Aufgaben und führen sie rasch aus. Wenn aber doch guter Rat gefragt sei, könne man sich auf die Erfahrung der langjährigen Sitzungspräsidentin Evi Hoffmann verlassen. Und was die technischen Details betrifft, weiß Wolfgang Hoffmann am besten Bescheid. Im Verein ist er seit 31 Jahren. Seit über 25 Jahren hilft er überall dort, wo seine Hilfe gebraucht wird, ist „das Mädchen für alles“, wie viele der Helfenden anerkennend sagen. „Geht nicht, das gibt es bei mir nicht“, sagt er und lacht. „Man muss die Wünsche der anderen immer bestmöglich umsetzen“, meint der Wagenbaumeister und Bühnenbauer, der auch Standartenträger ist und Mitglied im Elferrat.

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Er ist quasi ganzjährig im Einsatz für die Narretei. „Das Vereinsleben hört ja nicht am Aschermittwoch auf. Dann setzt man sich hin und plant schon die nächste Session. Besonders jetzt, wo nächstes Jahr unser 77-jähriges Jubiläum ansteht.“ Was ihn motiviert, sich derart einzusetzen? „Das hat sich einfach so ergeben. Ich bin damals meiner und ihrer Kinder wegen eingetreten. Die richtige Euphorie kam erst mit der Zeit. Naja, und wenn man dann in Rente geht, braucht man ja etwas, was man tun kann.“

Wenn die Aula zum Festsaal wird: Karneval bei den Bismarcker Funken in Gelsenkirchen.
Wenn die Aula zum Festsaal wird: Karneval bei den Bismarcker Funken in Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Einige Damen stehen auf der Bühne und fädeln einen silbernen Vorhang auf ein Stahlseil auf. Der wird gleich hinten aufgehängt. So wird die richtige Kulisse geschaffen für das jecke Treiben der nächsten Tage. Nach der Damensitzung nämlich steht an diesem Wochenende auch die Kindersitzung an. Eine jener, die hier mit anpacken, ist Sabrina Wenski. Auch sie investiert viel Zeit in ihren Verein – nicht nur beim Auf- und Abbau. „Ich trainiere auch die Mini-Minis. Und ich engagiere mich im Festausschuss.“ Sich derart einzubringen, das mache ihr Spaß, erzählt sie und verrät, während heute für sie ein Arbeitstag ist, geht sie zur Damensitzung selbst als Gast. Ausnahmsweise. „Beim Kinderkarneval bin ich dann wieder dabei, begleite den Auftritt der Mini-Minis, backe Waffel, helfe mit, wo es nötig ist.“

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Lautstark werden im Saal Stühle gerückt. Die Theke steht schon. Die Getränke werden gleich geliefert. Alles läuft wie am Schnürchen – und beeindruckend rasch. Wie lange der Aufbau noch dauern werde? Tanja Dietrich lacht und sagt: „Die Pizza für alle haben wir für 18.30 Uhr bestellt.“ Dann hätten sie rund zwei Stunden alle tatkräftig angepackt. Eine beachtliche ehrenamtliche Leistung, die dann zumindest kulinarisch belohnt wird. „Unser Erfolgsrezept ist ganz einfach: Viele Hände, schnelles Ende.“