Gelsenkirchen. Die Bürger brauchten 2024 viel Geduld mit dem Finanzamt Gelsenkirchen. So lange dauerte hier die Bearbeitung der Einkommensteuerbescheide.

Die Bürgerinnen und Bürger aus Gelsenkirchen mussten im vergangenen Jahr so lange auf ihren Einkommensteuerbescheid warten, wie seit vielen Jahren nicht mehr: Zwischen Einreichung der Unterlagen beim hiesigen Finanzamt und dem Abschluss des Vorgangs lagen durchschnittlich 67,5 Tage Bearbeitungszeit. Unter den insgesamt 502 bundesweit ausgewerteten Finanzämtern reichte dieser Wert nur zu Platz 466. Das bedeutet einen herben Absturz im Vergleich zum Jahr 2023, als Gelsenkirchen mit durchschnittlich 59,5 Tagen Bearbeitungszeit immerhin noch Rang 327 belegt hatte.

Bundesweit wurden 502 Finanzämter ausgewertet

Die Zahlen stammen aus einer Auswertung des Online-Steuererklärungsportals www.lohnsteuer-kompakt.de und basieren auf mehr als einer Million anonymisierten Steuererklärungen, die über dieses Portal erstellt wurden. Insgesamt wurden die Bearbeitungszeiten von 502 Finanzämtern ausgewertet, die mindestens 50 Steuererklärungen bearbeitet haben.

Im Vergleich der 16 Bundesländer kam NRW mit dem Wert von 49,8 Tagen Bearbeitungszeit auf den achten Platz. Ganz vorne landete diesmal Hamburg (45,5 Tage), das somit den Vorjahresbesten Rheinland-Pfalz ablöste. Tabellenschlusslicht ist Bremen mit 79,7 Tagen.

In der NRW-Rangliste ist das Finanzamt Gelsenkirchen Fünftletzter

In der NRW-internen Rangliste bedeuten die 67,5 Tage für Gelsenkirchen diesmal Platz 100 unter den 104 Finanzämtern. Unsere Stadt hat in den vergangenen fünf Jahren in dieser Statistik eine echte Berg- und Talbahnfahrt hinter sich gebracht. 2020 war ebenfalls ein schlechtes Jahr (64,8 Tage, Platz 469). Es folgte 2021 ein rasanter Sprung nach oben (47,2 Tage, Platz 222), ehe es im Jahr darauf wieder steil bergab ging (63,4 Tage, Platz 424). Und diese Wellenbewegung setzte sich nun wie gesagt auch 2023 und 2024 fort.

Bundesweiter Spitzenreiter war übrigens das Finanzamt im hessischen Bensheim (Außenstelle Fürth), das durchschnittlich nur 23,8 Tage Bearbeitungszeit pro Steuererklärung benötigte. Die „rote Laterne“ des Schlusslichts ging ebenfalls nach Hessen - und zwar an das Finanzamt in der dortigen Landeshauptstadt Wiesbaden. Mit 113,3 Tagen brauchten die Kräfte dort fast fünfmal so lang wie beim Sieger in Bensheim.

Schlusslichter aus NRW kommen aus Ostwestfalen

Die drei NRW-Schlusslichter kommen allesamt aus Ostwestfalen - und zwar mit Lemgo (68,3, Platz 102), Lübbecke (68,5, Platz 103) und Bielefeld-Außenstadt (71,4, Platz 104).