Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Polizei ist Vorreiter: Erstmals leitet die Pressestelle der Polizei kein Beamter. Wer der neue Regierungsbeschäftige ist.
47 Kreispolizeibehörden gibt es in Nordrhein-Westfalen. Ihre Öffentlichkeitsabteilungen wurden bislang von Polizeibeamten oder Polizeibeamtinnen geleitet. Gelsenkirchen bricht jetzt mit dieser Tradition.
Journalist übernimmt die Leitung der Polizeipressestelle in Gelsenkirchen
An der Spitze der hiesigen Polizeipressestelle steht jetzt erstmals ein Regierungsangestellter, gleichbedeutend mit einem Novum in NRW. Thomas Nowaczyk löst seinen Vorgänger André Brenner ab. Der Erste Polizeihauptkommissar hat innerhalb des Leitungsstabes der Behörde, zu dem auch die Pressestelle gehört, ein neues Sachgebiet übernommen - Strategie und Controlling.
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Der 46-jährige Thomas Nowaczyk bringt eine gut 20-jährige Berufserfahrung als Journalist für das Medienhaus Bauer mit, zu der auch die Recklinghäuser Zeitung gehört. Der Gelsenkirchener wechselte vor rund sieben Jahren vom Medienhaus zur Polizei. Nowaczyk ist dreifacher Familienvater und ein vortrefflicher Fotograf, der maßgeblich die Bildsprache der Gelsenkirchener Polizei auf ihren Medienkanälen beeinflusst hat. Außerdem engagiert sich der neue Presse-Chef seit langem schon in einer katholischen Kirchengemeinde in der Emscherstadt.
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In Pressestellen der Polizei herrscht in der Regel eine höhere Fluktuation. Meist arbeiten dort Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die, wenn sie eine höhere Stufe auf der Karriereleiter erreichen wollen, sich auf andere Stellen in anderen Kommissariaten und Abteilungen wegbewerben. In der jüngeren Vergangenheit sind die Behörden zunehmend dazu übergegangen, zusätzlich erfahrene Journalisten zu beschäftigen und die Zahl der Mitarbeitenden dort auszuweiten. Gründe: Die Zahl der Medienanfragen wächst. Zudem nutzen Polizeibehörden heute immer mehr und intensiver Social-Media-Kanäle, um die Bevölkerung zu informieren. Die Gelsenkirchener Polizei hatte in den vergangenen zehn Jahren eine Handvoll Presse-Chefs.