Gelsenkirchen. Vom Bräutigam-Anzug bis zum Brautstrauß in Epoxidharz: Die Hochzeitsmesse im Gelsenkirchener Schloss Berge am Sonntag hatte viel zu bieten.

Es soll der schönste Tag im Leben sein, der Hochzeitstag. Klar, dass dieser dann auch einiger Planung im Vorfeld bedarf. Am besten frühzeitig. Und so hatte der Gelsenkirchener Dennis Treiblmair am Sonntag zur Hochzeitsmesse „United Wedding Day“ ins Schloss Berge geladen. Auch wenn er das Format in den Vorjahren bereits in anderen Städten und auch im hiesigen Stadtnorden angeboten hatte, so war es in der dortigen Location eine Premiere.

Paare wünschen sich vor allem eine romantische Zeremonie

Und die war gut besucht, allen Krisen zum Trotz. „Natürlich schauen die Paare genauer hin, was sie brauchen und wollen. Aber heute präsentieren sich viele Aussteller aus unserem Verbund, die anbieten, was man wirklich braucht“, so Treiblmair, der selbst auf Hochzeiten singt und zudem Trauredner ist.

Auch Hochzeitsfotograf Sascha Bacht war bei der Messe „United Wedding Day“ im Schloss Berge vertreten.
Auch Hochzeitsfotograf Sascha Bacht war bei der Messe „United Wedding Day“ im Schloss Berge vertreten. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Letzteres, erzählte er, sei ohnehin im Kommen. „Die Kirche verliert stetig in diesem Bereich.“ Paare wünschen sich eine festliche und gleichsam romantische Zeremonie – vielfach ohne kirchlichen Hintergrund. Und viel individueller. „Ich erarbeite etwa für jedes Paar ein ganz persönliches Ja-Wort. Die Formulierung, bis dass der Tod euch scheidet, das wollen die allermeisten nicht. Die gibt es eigentlich nur noch in der Kirche.“

26 Dienstleister rund ums Thema Hochzeit präsentierten sich

Treiblmairs Netzwerk umfasst aktuell 42 Dienstleister rund um das Thema Hochzeit. 26 davon präsentierten sich in Buer. „Uns liegt dabei eine fast familiäre Atmosphäre am Herzen. Hier haben wir die Ruhe für ein persönliches Gespräch mit den Menschen.“ Und so gab es zwar natürlich auch Ausstatter, Anproben jedoch nicht.

Mit dabei war etwa Stefan Wermter aus Essen. In dritter Generation führt er dort den Familienbetrieb - einen Herrenausstatter mit Maß-Schneiderei. Er wusste zu berichten, wie sehr sich die Ansprüche der Bräutigame verändert haben. „Vieles ist lockerer geworden. Naturprodukte sind vielen Kunden wichtig. Und die Nachhaltigkeit.“ Bedeutet: „Die Herren wollen alle ihren Anzug auch nach der Hochzeit nochmal tragen können oder vielleicht nur die Jacke zu einer Jeans kombinieren können.“

„Die Bräute wollen sich möglichst den ganzen Tag wohlfühlen“

Das erlebt auch Carola Beisenbach. Sie betreibt das Geschäft „Fräulein Wunder“ in Kirchhellen. „Bei den Outfits für die standesamtliche Trauung fragen viele nach Stücken, die man danach etwas variieren und weiterhin tragen kann.“ Bei echten Brautkleidern sei das schwieriger. Hier habe sich geändert, dass der Komfort eine größere Rolle spiele. „Die Bräute wollen sich den ganzen Tag lang wohlfühlen.“ Daher gehe besonders beim Schuhwerk der Trend zu Sneakern oder sogar Birkenstocks, die meist unter dem langen Kleid verschwinden.

Wer am Ende noch etwas vom Budget übrig habe, so Treiblmair, der gönne sich gern noch etwas Schönes dazu. Wie etwa das, womit Stephanie Brandt aufwartet: Die Inhaberin von „Blumikat“ aus Oberhausen konserviert Brautsträuße in Epoxidharz. „Denn viele Bräute fragen sich, wie sie den Brautstrauß erhalten können.“ Das blumige Andenken an die Hochzeit gibt es ab 330 Euro aufwärts.