Gelsenkirchen. Gelsenkirchen hat die digitale Hundemarke eingeführt. Ein QR-Code ersetzt Metallmarke, doch es gibt technische Probleme und das steckt dahinter.
Eigentlich soll es seit Jahresanfang eine Erleichterung für Hundebesitzer in Gelsenkirchen geben. Die Stadt hat die bisherige Hundesteuermarke aus Metall abgeschafft und ersetzt sie durch eine digitale Variante. Seit dem 6. Januar erhalten Hundehalterinnen und -halter mit dem diesjährigen Hundesteuerbescheid einen QR-Code, den die Person, die einen Hund ausführt, künftig mit sich führen muss. Dazu können Halter den Code entweder mit dem Smartphone scannen und die Marke direkt in ihre Wallet (digitale Geldbörse zum Ablegen von Tickets) laden, oder den Code einfach abfotografieren und als Bilddatei speichern. Das ist zumindest die Theorie. Ersatzweise enthält das Schreiben aber auch einen Papierabschnitt, falls jemand kein Smartphone besitzt oder dieses nicht nutzen möchte.
„Die Stadtverwaltung nutzt die Digitalisierung bei immer mehr Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger“, hieß es dazu noch kürzlich aus dem Rathaus. Und: „In Gelsenkirchen wird so zum einen die Inanspruchnahme städtischer Leistungen für die Menschen bequemer. Zudem werden die Verwaltungsprozesse schlanker und effizienter.“
QR-Codes für Hundehalter in Gelsenkirchen funktionieren nicht wie gewollt
Doch offensichtlich ist dabei etwas schiefgegangen, wie Hundebesitzer der WAZ nun mitgeteilt haben. So berichten mehrere Leser etwa davon, dass, wenn sie den von der Stadt verschickten QR-Code einscannen, lediglich die Adresse des Hundehalters in der Straßenkarten-App des Handys angezeigt wird. Eine Information, die in diesem Zusammenhang keinen Mehrwert hat. Die Hundesteuernummer jedenfalls werde nicht angezeigt.
Dass sich darüber hinaus der QR-Code nicht als Wallet abspeichern lässt, sondern lediglich abfotografiert werden kann oder auf Papier mitgeführt werden muss, sei auch nicht „besonders digital“, spotten die Hundebesitzer.

Alles in allem Grund genug für die FDP-Ratsfraktion, das Thema „Digitale Hundemarke“ auf die Tagesordnung des nächsten Digitalisierungsausschusses setzen lassen zu wollen. Denn auch die Liberalen berichten, dass „es bei zahlreichen Hundebesitzern zu Irritationen gekommen ist, da sie den Code nur als Foto auf ihrem Handy speichern können. Zudem tauchen unterschiedliche Informationen hinter den Pixeln auf. Bei dem einen Hundebesitzer ist es eine Nummer, bei anderen die Heimatadresse.“
Die FDP fragt daher nun auch, „inwiefern ist der von der Verwaltung analog versandte QR-Code eine digitale Leistung und wo liegt der Mehrwert für den Hundebesitzer?“
Stadt Gelsenkirchen räumt ein: „Das ist das Problem mit dem System“
Auf Nachfrage der Redaktion geht Stadtsprecher Jan Totzek verwaltungsintern auf Spurensuche, um herauszufinden, was mit der neuen digitalen Hundemarke nicht stimmt. Und einige Stunden später meldet sich Totzek mit folgender Antwort: „Seit einem iOS-Update im Dezember 2024 kommt es bei iPhones dazu, dass eine KI, die in einem QR-Code enthaltenen Informationen erst ausliest und darauf basierend direkt Aktionen aufruft, ohne zuvor die Inhalte anzuzeigen. Da in dem QR-Code Ihre Adresse hinterlegt ist, möchte die KI Sie beim Scan direkt nachhause navigieren. Das ist aber natürlich nicht Sinn der Sache.“
In diesem Fall müssen sich Betroffene aber nicht sorgen, dass Sie den Steuer- und Anmeldenachweis nicht erbringen können. Der Der Import in die Wallet sei ohne Probleme möglich und der QR-Code kann auch vom KOD korrekt ausgelesen werden. Beim Import in die Wallet sei es aber wichtig, dass Nutzer zuerst Ihre Wallet öffnen und den QR-Code darüber importieren und nicht direkt die Kamera des Smartphones oder eine andere QR-Code-Scan-App dafür nutzen.