Gelsenkirchen. Die Vestische setzt ab 7. Januar 2025 auf zahlreichen Buslinien wieder auf die normale Taktung. Auch der Gelsenkirchener Norden profitiert.
Die Busse der Vestischen können ab dem 7. Januar 2025 endlich wieder im gewohnten Takt fahren. Seit April 2023 war der Regelbetrieb auch im Gelsenkirchener Norden gleich auf mehreren Linien nicht mehr möglich. Gründe dafür waren laut Jan Große-Geldermann, einem Sprecher der Vestischen, ein hoher Krankenstand und der anhaltende Personalmangel. Diese Lücken konnten nun aber größtenteils wieder geschlossen werden.
In den Krisenzeiten lag der Krankenstand bei bis zu 15 Prozent
„In den kritischsten Zeiten hatten wir einen Krankenstand von bis zu 15 Prozent der Belegschaft. Deshalb mussten wir die Takte auf zahlreichen Linien ausdünnen“, erklärte Große-Geldermann auf WAZ-Anfrage. Viele Busse, die normalerweise im 30-Minuten-Takt unterwegs sind, fuhren deshalb plötzlich nur noch einmal in der Stunde. Andere mussten mit einem 30- statt des gewohnten 20-Minuten-Takts Vorlieb nehmen.
Betroffen in Gelsenkirchen waren etwa die Linie 247 in Buer sowie die Linie 256. Letztere fährt ab 7. Januar von montags bis freitags zwischen Horst und Gladbeck-Rentfort dann wieder alle 20 Minuten. „Wir freuen uns, für unsere Fahrgäste wieder im dichteren Takt unterwegs sein zu können“, sagt Prokurist Holger Becker, als Centerleiter für Angebot und Kundenmanagement zuständig. „Für sie wollen wir zuverlässig sein, das war und ist das A und O unserer Planungen.“
Vestische bildet neue Fahrer nun an eigener Fahrschule aus
Insgesamt 850 Busfahrerinnen und -fahrer sind bei der Vestischen derzeit beschäftigt. Die Zahl konnte zuletzt auch deshalb spürbar angehoben werden, weil mehr Neueinstellungen (100 in 2023, 161 in 2024) getätigt wurden. „Und wir haben nun eine eigene Fahrschule eingerichtet. Diese ist an unserem Standort in Herten untergebracht. Zwei Fahrlehrer haben seit Sommer 2024 insgesamt zehn Neulinge ausgebildet“, berichtet Sprecher Große-Geldermann. Sie sollen ab Anfang des Jahres ebenfalls hinterm Steuer der Busse sitzen.
Die Personal-Probleme sind damit aber nicht endgültig vom Tisch. „Mit Blick auf die demografischen Entwicklungen und eine gesellschaftlich gewünschte Verkehrswende steht die Vestische wie die gesamte Branche weiterhin vor einer großen Herausforderung“, betont Geschäftsführer Martin Schmidt. Zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer der Vestischen gehören zu den „Baby Boomer“-Jahrgängen und gehen deshalb im Laufe der nächsten Jahre in den Ruhestand. „Wir hoffen, dass der eine oder die andere auch als Rentner noch ein bisschen weiterfährt und dabei hilft, dass keine großen Lücken entstehen“, so Große-Geldermann.