Gelsenkirchen. Halter von zwei und mehr Hunden sollen in Gelsenkirchen mehr zahlen. Deshalb lehnen die Grünen im Stadtrat den Vorstoß der Verwaltung ab.
Die Hundesteuersätze sollen erstmals seit 2013 steigen, jedenfalls für das Halten von mehr als einem Tier sowie für das Halten gefährlicher Hunde oder bestimmter Rassen: Bei diesen Plänen der Verwaltung wollen die Bündnis-Grünen nicht mitmachen. Sie kündigen an, die von der Kämmerei vorgeschlagene Erhöhung ab 2025 nicht mittragen zu wollen. Das hat die Verwaltung vor - und darum wehren sich die Grünen dagegen.
Zur Erinnerung: Von 147 Euro soll die Steuer auf 189 Euro pro Tier steigen, sofern Frauchen oder Herrchen zwei Vierbeiner halten; Für mehr als drei gehaltene Hunde soll sie von 168 auf 231 Euro pro Vierbeiner angehoben werden. Für „Listenhunde“ sollen 627 bei einem Hund, 885 bei zwei Hunden und 1017 Euro bei drei oder mehr Hunden fällig werden.
Gelsenkirchener Grüne: Vorstoß nicht verhältnismäßig
„Nicht verhältnismäßig“ sei dies, findet Adrianna Gorczyk als Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Die vorgeschlagene Erhöhung bringt für den städtischen Haushalt nur wenig, die Kämmerei rechnet mit ca. 100.000 Euro Mehreinnahmen im Jahr bei einem städtischen Haushalt im Umfang von ca. 1,5 Milliarden Euro, aber für die einzelnen Menschen ist die Erhöhung deutlich spürbar, gerade, wenn man mehrere Hunde hat.“
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Ohnehin müssten Tierhalterinnen und -halter gestiegene Kosten stemmen, etwa aufgrund der Inflation, aber auch weil sich die Tierarztgebühren erhöht hätten. Zusätzliche Mehrkosten für Haushalte mit Tieren lehnt sie deshalb ab. Es gelte auch, das Tierheim nicht weiter zu belasten, denn schon jetzt würden Menschen ihre Haustiere wegen der gestiegenen Haltungskosten abgeben. „Diesen Trend dürfen wir mit der Hundesteuererhöhung auf keinen Fall verstärken, das Tierheim platzt schon jetzt aus allen Nähten.“, so Gorczyk.
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Per Änderungsantrag wollen die Grünen erreichen, dass die Hundesteuer stabil bleibt. Dies solle auch für die sogenannten „gefährlichen“ Hunde gelten, sofern diese aus dem Tierheim adoptiert wurden. „Für uns ist das eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.“