Gelsenkirchen. Im Gelsenkirchener Stadtnorden werden per Nachverdichtung 26 Reihenhäuser errichtet. So soll das neue Quartier aussehen, dann geht‘s los.

Die Baubranche lahmt angesichts gestiegener Finanzierungszinsen und Errichtungskosten. Der teure Geschosswohnungsbau ist nahezu zum Erliegen gekommen, auch Eigenheime werden immer weniger gebaut. Doch es gibt sie noch, die Neubau-Quartiere: Im Gelsenkirchener Stadtnorden sollen per Nachverdichtung 26 Reihenhäuser entstehen, Pkw-Stellplatz und Garten inklusive. Das ist geplant.

Wer in diesen Herbsttagen durch die Eppmannssiedlung in Hassel spaziert, dem dürfte der Kontrast sofort ins Auge fallen: Hier - an Eppmannsweg und Kampmannsweg - frisch sanierte Mehrfamilienhäuser mit freundlich-heller Fassade, und dort - am angrenzenden Nettelbuschweg - ähnliche Gebäudetypen mit schmutzig-grauem, teil schadhaften Putz, an denen der Zahn der Zeit schon länger nagt.

Dieser Wohnpark soll in Gelsenkirchen-Hassel per Nachverdichtung entstehen

Sanierungsmaßnahmen werden diese Immobilien allerdings nicht mehr erleben - sondern einen Abriss: Die Deutsche Reihenhaus AG mit Sitz in Köln hat rund um die Sackgasse am Nettelbuschweg 1-9 eine knapp 6500 Quadratmeter große Fläche gekauft, um dort 26 Reihenhäuser mit 120 bzw. 145 Quadratmetern Wohnfläche zu bauen. Dabei plant sie mit Grundstücksgrößen ab 184 Quadratmetern.

Die zweieinhalbgeschossigen, nicht unterkellerten Häuser werden mit seriell erstellten, vorgefertigten Modulen, aber in massiver Bauweise errichtet, was sich laut DRH-Regionalleiter Lutz Zander nicht nur in der Bauzeit, sondern auch im Verkaufspreis niederschlägt. „Der steht zwar noch nicht ganz fest, aber wir werden auf jeden Fall unter 400.000 Euro bleiben“, verspricht er.

Bauträger setzt bei Neubau-Projekt in Gelsenkirchen-Hassel auf Nachhaltigkeit

Die Eigenheime bilden zusammen einen „Wohnpark“ mit begrünten Gemeinschaftsflächen, auf dem die Eigentümer an festen Plätzen ihre Fahrzeuge abstellen können, sowie einer gemeinsamen Technikzentrale zur Energieversorgung. Auf jedem Eigenheim wird eine Photovoltaikanlage installiert, deren lokal produzierter Solarstrom für den Betrieb der Wärmepumpen genutzt wird.

Ein ähnliches Konzept verfolgt das Unternehmen auch bei anderen (geplanten) Neubau-Projekten in Gelsenkirchen: etwa an der Giebelstraße im Schaffrath, wo sie den Gemeindestandort Heilig Geist gekauft hat, oder in Scholven an der Buddestraße, wo auf dem ehemalige St.-Josef-Gelände Einfamilienhäuser, ein Mehrfamilienhaus sowie eine Kita entstehen sollen.

Eppmannssiedlung in Gelsenkirchen-Hassel seit 2021 saniert

Anfang 2025, so die bisherige Planung, soll die Vermarktung der Reihenhäuser in Hassel beginnen. „Der Baustart hängt dann davon ab, wie die Vermarktung läuft“, erläutert Zander. Sicher ist freilich schon jetzt: Das große Kontrastprogramm beim Häuser-Gucken in der Siedlung wird dann der Vergangenheit angehören. Denn die neuen Eigenheime sollen sich dann bestens einfügen in das Quartier, das die Wohnungsbaugesellschaft LEG seit 2021 saniert hat.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++ 

Wie berichtet, hatte die LEG mit einer Landesförderung in Höhe von 7,44 Millionen Euro insgesamt 91 Wohneinheiten in der Eppmannssiedlung modernisiert. Das Quartier aus den 1950er und 1960er Jahren sollte so mit einer Gesamtsumme von 8,2 Millionen Euro aufgewertet und für neue Zielgruppen wie Senioren oder junge Familien erschlossen werden, wie NRW-Städtebau-Ministerin Ina Scharrenbach damals betonte. Mittlerweile sind die Maßnahmen - bis auf einige Arbeiten an den Außenanlagen - abgeschlossen.

Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder abonnieren Sie uns kostenlos auf Whatsapp und besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.