Gelsenkirchen. Neuigkeiten zu Gelsenkirchens Schrott-Denkmal: Der marode Stadtbauraum soll umfassend saniert werden. Weiter unklar: Was ist mit den Förderungen?

Schon seit Jahren bröckelt der marode Gelsenkirchener Stadtbauraum, dieses einst so stolze Zechen-Gebäude an der Boniverstraße in der Feldmark, vor sich hin. Zuletzt wurde hinter vorgehaltener Hand in der Politik und Kulturszene auch immer wieder vermutet, der ehemalige Schacht Oberschuir solle dem Verfall preisgegeben werden. Nun gibt es Neuigkeiten: Die Verwaltung hat jetzt konkrete Pläne für eine umfassende Sanierung des Baudenkmals vorgestellt. Und auch, wie viel das Ganze kosten würde. Stand heute: geschätzt 3,4 Millionen Euro.

Gelsenkirchens Schrott-Denkmal: Sanierung kostet geschätzte 3,4 Millionen Euro

In einer Mitteilung heißt es: „Die Verwaltung schlägt nun eine umfassende Sanierung vor, die mit der Beauftragung von Architekturleistungen sowie zuarbeitenden Fachingenieuren auf den Weg gebracht werden soll.“ Der bestehende Sanierungsbedarf des Denkmals sei bereits durch ein vorliegendes externes Bestandsgutachten dokumentiert. Und: „Daher sollen zur weiteren planerischen und baulichen Beseitigung der Schäden externe Architektur- und Ingenieurleistungen ausgeschrieben werden.“

Den Schwerpunkt der Arbeiten soll die „denkmalgerechte Sanierung der Gebäudehülle inklusive aller anfallenden Nebenarbeiten“ bilden. Derzeit ist das Sanierungskonzept demnach in vier Abschnitte eingeteilt: In einem ersten Schritt soll die undichte Dachrinne neu gemacht, die Gesimse und der Putz aufgearbeitet und wiederhergestellt und eine neue Entwässerung und Notentwässerung gebaut werden. Außerdem soll das Dach, wo es schon seit vielen Monaten reinregnet, gedämmt und abgedichtet werden.

Stadtbauraum Gelsenkirchen: umfassende Innen- und Außensanierung geplant

Im Sanierungsabschnitt zwei soll die Fassade mitsamt der Verblendung, den Putzbändern und den Fenstern aufgearbeitet werden. Bei der Innensanierung in Sanierungsabschnitt drei seien Maler- und Putzarbeiten sowie Boden- und Wandarbeiten erforderlich. Zudem ist geplant, das Gelände zu erhöhen und die Auflagerpunkte des Fachwerks zu erneuern. Im letzten Abschnitt der Sanierung geht es in den Keller – hier sind ebenfalls sehr umfangreiche Arbeiten geplant: nämlich eine komplette Außenabdichtung, um das Mauerwerk trocken zu legen.

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Die Umsetzung der Sanierungsabschnitte könne hintereinander oder aber auch in Teilen zeitgleich erfolgen, um die Nutzungsunterbrechung – derzeit füllt die städtische Musikschule das Innere des Gebäudes mit Leben – so kurz wie möglich zu halten, so die Verwaltung. Und: Das Sanierungskonzept sei bereits mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt.

Unklar, wie es mit den Fördergeldern zur Sanierung weitergehen wird

Aus der Mitteilung der Verwaltung geht indes nicht hervor, wie es in Sachen Fördergelder, die aus einem jährlichen Förderprogramm der Bezirksregierung generiert werden, weitergehen soll. Zuletzt hatte dieses Thema bei den Fachpolitikern im Bauausschuss im September für Enttäuschung gesorgt. Da wurde klar: In diesem Jahr wird die Stadt keine Fördergelder mehr beantragen können, um den denkmalgeschützten Veranstaltungsraum sanieren zu können (die Frist endet jeweils Ende September). Zusichern konnte die Stadt ebenfalls nicht, dass es in über einem Jahr etwas wird mit dem Start der Sanierung. Und auch im Jahr 2023 hatte die Verwaltung schon einmal die Frist verpasst.

Nun heißt es: „Noch in diesem Jahr sollen die Planungsleistungen für die Architektur ausgeschrieben und zu Beginn des Haushaltsjahres 2025 beauftragt werden.“ Zu den Fördergeldern macht die Stadt weiterhin keine konkreten Angaben: Dass deren Höhe noch nicht benannt werden könne und „hierzu erst der entsprechende Planungsstand zur Antragstellung zu erreichen und der Fördermittelantrag zu stellen ist.“

Die Honorarkosten für die Architekturleistungen sowie die weiteren Ingenieurleistungen schätzt die Verwaltung auf 400.000 Euro (brutto), die Gesamtbaukosten (inklusive der Planungs- und Ingenieurhonorare) auf rund drei Millionen Euro.