Gelsenkirchen. 1000 Lampen, 20 Gruselkulissen, 5500 Besucher pro Abend: Die Zoom Erlebniswelt lädt zum Halloween-Spektakel. Das Team hat einen Geheimtipp.

„Hier liegen ja ganz schön viele Leichenteile herum“, sagt Franziska Gerk. Die Sprecherin der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt hat recht: Hier ein Arm, dort ein Bein, auf Regalen stapeln sich Köpfe. „Richtig vollständig ist wohl niemand mehr.“ Was grausig klingt, ergibt Sinn im Kontext: Der Zoo bereitet sich auf Halloween vor. Und da darf und soll sich bekanntlich gegruselt werden.

Seit 2016 ist Halloween ein echtes Event in der Zoom Erlebniswelt: Einmal im Jahr stehen beim Besuch des Zoos nicht die Tiere im Mittelpunkt, sondern Geister, Vampire, Hexen und Zombies. Für unerschrockene Besucher öffnen sich die Türen des Tierparks an zwei Tagen (31. Oktober und 1. November) auch am Abend, wenn die letzten „normalen“ Besucher weg sind. Dann verwandelt sich der Zoo in eine Geisterbahn. Drei Tage vor dem Start gab es Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen der Aktion zu blicken.

So viele Kürbisse warten auf die Besucher im Gelsenkirchener Zoo

Letzter Schliff: Hartmund Wester von der Duisburger Firma ,Event, Deko and more‘ bereitet eine Puppe auf ihren Einsatz beim Halloween-Spektakel vor.
Letzter Schliff: Hartmund Wester von der Duisburger Firma ,Event, Deko and more‘ bereitet eine Puppe auf ihren Einsatz beim Halloween-Spektakel vor. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Jennifer Wenderoth vom Veranstaltungsteam der Zoom Erlebniswelt nennt Zahlen: „Die Gruselwege sind etwa vier Kilometer lang und erstrecken sich durch die Erlebniswelt Asien sowie Teile von Alaska und Afrika“, zählt sie auf. Beeindruckend ist der Materialeinsatz: „Wir verbauen mehr als 1000 Lampen, 8,5 Kilometer Kabel, zahlreiche Nebelmaschinen, Stroboskop-Lichter und diverse Lautsprecher und Videoinstallationen.“ „Wir“ heißt in diesem Fall aber nicht, dass die Zoo-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter selbst Hand anlegen: „Das ist zum einen die Firma ,Event, Deko and more‘ aus Duisburg sowie für Licht und Ton die Firma Schallmeister aus Herten“, erklärt Jennifer Wenderoth. „Die haben sich auf solche Events spezialisiert.“

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Auf dem Betriebshof des Zoos haben die Dekospezialisten ihre Materialien ausgebreitet, und der Betrachter staunt. Über die Kisten mit Spinnen, ausgestopften Vögeln, Gummiskeletten und Schaufensterpuppen etwa, die liebevoll in Form gebracht werden. Oder über die 750 Kürbisse, die zum Teil schon im Zoo verteilt sind, zum Teil noch auf dem Betriebshof auf ihren Einsatz warten. Die meisten mit den typischen Halloween-Fratzen: „Handgeschnitzt“, betont Jennifer Wenderoth. Zwei Riesenkürbisse sind dabei, der eine wiegt mehr als 800 Kilogramm.

Mehr als 50 Akteure sollen die Besucher erschrecken

Handgeschnitzt: Die Kürbisse warten auf ihren Einsatz im Zoo.
Handgeschnitzt: Die Kürbisse warten auf ihren Einsatz im Zoo. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Seit Freitag sind die Gruselspezialisten aus Duisburg bei der Arbeit, wer in diesen Tagen den Zoom besucht, der stößt an vielen Ecken schon auf die Gruseldeko. Etwa auf die Kannibalenhütte, in der eine verschmorte Leiche auf einem Tisch liegt, während sich im Hintergrund ein großes, undefinierbares Stück Fleisch an einem Spieß über einem Feuer dreht. Insgesamt gebe es 20 Gruselkulissen, erklärt Nicole Daschner vom Veranstaltungsteam. „Neu in diesem Jahr ist die Steampunk-Kulisse“, sagt sie. Dabei beschränkt sich der Grusel nicht auf die Kulissen: Mehr als 50 Akteure sind an den beiden Abenden im Zoo unterwegs, um die Besucher zu erschrecken. Zudem gibt es an beiden Abenden jeweils um 20 und 21 Uhr eine Feuershow.

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Tiere würden die Besucher kaum zu Gesicht bekommen, sagt Jennifer Wenderoth: „Die meisten sind dann in ihren Gehegen und bekommen von dem Grusel nichts mit.“ Es könne aber durchaus sein, dass einige Zoobewohner zur akustischen Gruselkulisse beitragen werden: „Wenn unser Wolfsrudel heult, dann ist das schon ein echtes Erlebnis“, sagt sie.

So kommt man an Tickets für die Halloween-Aktion

Vampire dürfen im Zoo natürlich nicht fehlen.
Vampire dürfen im Zoo natürlich nicht fehlen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Bei allem Horror: Allzu schlimm gehe es an den beiden Abenden nicht zu. „Smarte Sechsjährige sollten mit der Aktion klarkommen“, sagt Nicole Daschner und schmunzelt. Beschwerden gebe es ohnehin in jedem Jahr: „Den einen ist es zu gruselig – und den anderen nicht gruselig genug!“ Beliebt sei der Halloween-Horror aber auf jeden Fall. „In der Regel ist die Veranstaltung ausverkauft – wenn man einmal vom vergangenen Jahr absieht, wo uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.“ Da die Aussichten für diese Woche aber ausgesprochen gut sei, rechnet sie wieder mit viel Zuspruch – und rät zum rechtzeitigen Ticketkauf: „Für den 31. Oktober gibt es nur noch wenige Karten“, sagt sie. Pro Abend passen 5500 Besucher in den Zoo.

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Die Halloween-Aktion lässt sich die Zoom-Erlebniswelt einiges kosten: „Deutlich über 100.000 Euro“ würde der Zoo investieren, sagt Jennifer Wenderoth. Für die Besucherinnen und Besucher hat sie einen Tipp: „Am vollsten vor dem Eingang ist es immer um 17.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn“, sagt sie. „Am besten, man kommt gegen 18.15 Uhr: Dann ist der erste Schwung durch, und man hat immer noch genug Zeit.“

Geöffnet ist die Halloween-Aktion am Donnerstag und Freitag jeweils von 18 bis 22 Uhr. Tickets gibt es im Internet unter www.zoom-erlebniswelt.de.