Gelsenkirchen-Hassel. Die Sportanlage Lüttinghof in Gelsenkirchen-Hassel wird zurzeit umgebaut. Die Außenanlagen wurden jetzt freigegeben: Das wird alles geboten.

Wimpel an der Wand, Pokale in Vitrinen, eine große Theke in der Mitte des Raums – und viel „Gelsenkirchener Barock“: Dieses Bild bot sich den Besuchern der Vereinsgaststätte des SC Hassel im Stadion am Lüttinghof noch bis vor einigen Monaten. Damit ist es vorbei: Das Gebäude wird gerade komplett entkernt. Und Oberbürgermeisterin Karin Welge machte eines klar: „Diese Gemütlichkeit war zwar schön, ist aber aus baulicher Sicht nicht mehr funktional.“ Doch traurig braucht darüber niemand zu sein: Das, was da im Gelsenkirchener Norden gerade entsteht, wird deutlich schöner und besser als früher. Und ein Platz für die Wimpel und Pokale wird sich auch finden.

Seit dem Frühjahr 2023 wird am Lüttinghof abgerissen, gegraben und gebaut: Auf dem traditionsreichen Sportgelände entsteht eine Sportanlage der völlig neuen Art. In dieser Woche gab es gleich doppelten Grund zum Feiern: Die neu gestalteten Außenanlagen wurden der Bevölkerung zur Nutzung freigegeben, gleichzeitig gehen die Baumaßnahmen am neuen „Bewegungshaus“ in eine neue Phase. Das nutzte die Stadt, um die Baumaßnahmen einmal zu präsentieren. Geladen waren Vertreterinnen und Vertreter sowohl der Lokalpolitik als auch der beiden Vereine, die am Lüttinghof beheimatet sind, dem SC Hassel und YEG Hassel.

Sportanlage soll allen Gelsenkirchenern offen stehen

Das alte Vereinsheim ist inzwischen komplett entkernt.
Das alte Vereinsheim ist inzwischen komplett entkernt. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Das Sportangebot am Lüttinghof wird in Zukunft deutlich breiter aufgestellt sein: Diesen Eindruck nahmen die Besucherinnen und Besucher mit. Lag der Schwerpunkt bislang vor allem auf Fußball und Tennis, so sind es jetzt auch viele andere Sportarten, die man dort betreiben kann: Beachvolleyball etwa, Boule oder Padel-Tennis.

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Wie man sich einen Besuch der Sportanlage in Hassel demnächst vorstellen kann, das beschrieb Architekt Peter Kroos, dessen Büro die Pläne für die Neubauten erstellt hat: „Ich fahre mit meiner Sporttasche zum Lüttinghof, ziehe mich in der öffentlichen Kabine um, gehe eine Runde laufen, dusche anschließend und trinke noch ein Abschlussbier im Bewegungshaus.“ Damit verdeutlichte Kroos den größten Unterschied zum „alten“ Lüttinghof: Sport hier soll nicht nur Vereinsmitgliedern vorbehalten sein, sondern die Anlage soll allen Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Einen „identitätsstiftenden Ort“, nannte Kroos das.

Mit diesem Termin für die Fertigstellung rechnen die Planer

Das ist noch Zukunftsmusik. Welche Möglichkeiten die Sportanlage aber jetzt schon bietet, das führte Landschaftsarchitektin Isabella de Medici vor. Sie zeigte den Besuchern das Beachvolleyballfeld, die Calisthenics-Geräte, an denen man trainieren kann und das Schmuckstück des „neuen“ Lüttinghof: das Padel-Tennis-Feld. „Das wurde von besonders vielen Bürgern gewünscht“, erläuterte de Medici: An der Planung seien nicht nur Vertreter der beiden Vereine beteiligt gewesen, auch die Bürger aus den umliegenden Stadtteilen hätten ihre Meinung äußern können.

Bis Ende 2026 soll dann auch das neue Bewegungshaus fertig sein: Es entsteht in den Grundmauern des alten Vereinsheims, zusätzlich entsteht ein Anbau.  Das Gebäude wird nicht nur den Sportvereinen YEG Hassel und SC Hassel dienen, sondern soll auch offene Räumlichkeiten für weitere Sport- und Bewegungsangebote bereitstellen. Dazu kommt ein Gebäude mit barrierefreien Umkleiden. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2026 vorgesehen.

„Im Hochbau entstehen ausreichend Räume für die Nutzung durch die zwei Sportvereine“, erläuterte Architekt Peter Kroos: darunter ein Sportlertreff mit Küche, ein Büro, eine Kabine, Nebenräume. Dazu wird es Räume geben, die frei auch für andere Sport- und Bewegungsangebote genutzt werden können, sowie sechs Umkleiden und zwei Multifunktionsräume. Weiterhin werde es Einzelumkleiden, Physio- und Kraftsporträume, Lagerräume und weitere Nebenräume geben.

Der Umbau kostet insgesamt rund zehn Millionen Euro. Das Projekt wird durch die Europäische Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.