Gelsenkirchen. Strafgerichtssaal im Justizzentrum Gelsenkirchen wird beim Stück „Die Ermittlung“ zur Theaterbühne. Fünf Aufführungen: Premiere am 12. Oktober.

Seit Mitte September läuft in Gelsenkirchen bereits die Veranstaltungsreihe „Auschwitz vor Gericht“. Nach Vorträgen, dem Start einer besonderen Ausstellung sowie zwei Filmvorführungen steht nun der zentrale Programmpunkt unmittelbar bevor: Denn an diesem Samstag, 12. Oktober, feiert „Die Ermittlung“ ihre Premiere. Das hiesige Trias-Theater hat das Stück von Autor Peter Weiss adaptiert und bringt es nicht irgendwo auf die Bühne. Sondern in einem echten Gerichtssaal.

Auschwitzprozess lief vor 60 Jahren in Frankfurt


Von 1963 bis 1965 fand vor dem Landgericht Frankfurt am Main der erste Auschwitzprozess statt. Angeklagt waren Täter, die an der Tötung von mindestens einer Million Menschen im Konzentrationslager Auschwitz beteiligt waren. Heute, rund 60 Jahre später, ist in fast ganz Europa ein politischer Rechtsruck zu beobachten. Grund genug für die Beteiligten, dieses wichtige und sensible Thema noch einmal in den Mittelpunkt zu rücken.

Der erste Auschwitzprozess lief zwischen 1963 und 1965 vor dem Landgericht Frankfurt.
Der erste Auschwitzprozess lief zwischen 1963 und 1965 vor dem Landgericht Frankfurt. © dpa | Roland Witschel

In dem Stück wird der Prozessverlauf von damals schlaglichterartig nachgezeichnet – in Form von elf Aussagen von Angeklagten, Opfern, Verteidigern und Richtern. Allein durch deren eindringliche Schilderungen wird das Grauen des Konzentrationslagers greifbar.

Strafgerichtssaal im Justizzentrum Gelsenkirchen wird zur Bühne

Schauplatz der Aufführung ist am Samstag ab 19.30 Uhr Raum 212 des Justizzentrums (Bochumer Straße 79 in Ückendorf). Das ist der Strafgerichtssaal und der größte im gesamten Haus. 60 Besucher finden dort Platz. Karten: 0209 39 169 oder info@triastheater.de.