Gelsenkirchen-Buer. Am „Saturn“-Leerstand: Zwei Jahre vor Neuausrichtung der Post-Filiale in Gelsenkirchen-Buer gibt es bereits ein neues Service-Angebot.

Rund einen Monat ist es her, da kündigte die Deutsche Post an: Die Tage der großen Filiale in der Fußgängerzone von Buer sind gezählt – zumindest in der bisherigen Form. Wie berichtet, werden ab 2026 an der Hochstraße 15 keine Post- und Paketdienstleistungen mehr angeboten; präsent bleiben soll nur noch die Postbank. Bis dahin solle ein anderer Standort in der City gefunden werden, so ein Sprecher. Doch schon kurz nach dieser Ankündigung hat nur wenige hundert Meter entfernt eine neue Post-Anlaufstelle eröffnet, die – bis auf die Bankgeschäfte – einen Großteil der Dienstleistungen der großen Filiale vorhält.

Unmittelbar gegenüber dem einstigen Saturn-Markt, an der Marienstraße 12, hat die D & H Retail GmbH als Kooperationspartner der Deutschen Post vor Kurzem entsprechende Räumlichkeiten eröffnet. Sie könnten in dem unter dem Saturn-Leerstand leidenden Bereich womöglich für Belebung sorgen.

Direkt neben dem Zeitschriften-, Lotto- und Tabak-Geschäft, aber räumlich von diesem getrennt, können Kunden dort nun unter anderem Briefe versenden, Briefmarken kaufen, Pakete aufgeben und abholen - eben einen Großteil jener Leistungen in Anspruch nehmen, die ab 2026 in der Filiale auf der Hochstraße nicht mehr möglich sind. Sogar Postident-Verfahren zur persönlichen Identifizierung können durchgeführt werden. Lediglich Büro- und Schreibwaren werden dort nicht verkauft.

Deutsche Post-Sprecherin: Neue Anlaufstelle „keine Alternativfiliale“ für Standort in Fußgängerzone

Als „Alternativfiliale“ will eine Sprecherin der Deutschen Post die Anlaufstelle aber ausdrücklich nicht verstanden wissen - weil der andere Standort in der Fußgängerzone ja noch etwa zwei Jahre geöffnet sein werde. Und sie verspricht: Die Kundschaft werde die (dort dann wegfallenden) Postdienstleistungen „weiterhin in gewohnten Umfang in ihrer Nähe durch einen Kooperationspartner nutzen können.“

Schon jetzt dezentralisiere man den Paket-Service bei Sendungen, die nicht zugestellt werden können, so dass Kundinnen und Kunden ihre Pakete bei Kooperationspartnern mit unter Umständen längeren Öffnungszeiten abholen könnten. Dass die Filiale an der Hochstraße in diesem Jahr mehrfach überraschend aus Krankheitsgründen oder wegen einer Betriebsversammlung geschlossen war, hatte nach WAZ-Informationen bei etlichen Post-Kunden für Unmut gesorgt.