Gelsenkirchen. In der Spitze erreichen die Gelsenkirchener Rouven Frank und Christian Gryczka mit ihrem Kampfsport-Podcast bis zu 48.000 Zuhörer.

Manchmal geben sie ihrer Zuhörerschaft wertvolle Trainingstipps. In der Woche darauf wird ein erfolgreicher Athlet interviewt. Und beim nächsten Mal wird einfach nur ein Ninja-Film aus den 70er Jahren kommentiert, den sie sich gemeinsam auf DVD anschauen. Doch egal, was Rouven Fischer und Christian Gryczka in ihrem Podcast da nun besprechen: Es dreht sich immer alles rund um das Thema „Kampfsport“.

Sein Podcast heißt „Ruf der Hyäne“

Auf den Namen „Ruf der Hyäne“ hat Podcast-Gründer Rouven Frank sein Projekt getauft. Im November 2020 feierte es seine Premiere. Inzwischen hat er 183 Folgen aufgenommen und veröffentlicht – rund die Hälfte davon mit seinem Co-Gastgeber Christian Gryczka. Zwischen 60 und 90 Minuten dauert eine Folge immer. „Und neben wichtigen Tipps und Fakten, die wir vermitteln wollen, ist uns auch eine gewisse Portion Humor, Augenzwinkern und Selbstironie immer ganz besonders wichtig“, betont der 46-jährige Frank.

Rouven Frank (r.) und Christian Gryczka im Interview mit WAZ-Redakteur Thomas Richter.
Rouven Frank (r.) und Christian Gryczka im Interview mit WAZ-Redakteur Thomas Richter. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Mit dem Kampfsport begann er selbst schon als Kind. Zunächst probierte Frank Taekwondo aus, danach Karate. Und als er älter wurde, kam zunächst die brasilianische Kampfkunst Brazilian Jiu-Jitsu und später Krav Maga hinzu. Seine wirkliche Bestimmung fand er aber erst, als er Capoeira ausprobierte. Diese Kampfkunst stammt ebenfalls aus Brasilien, ist aber eine spielerische Variante mit Tanz- und Gesangselementen.

Ein Capoeira-Verein lockt heute nach Gelsenkirchen-Neustadt

„Ich habe 2003 einen Capoeira-Verein hier in Gelsenkirchen gegründet, der aber später aufgelöst wurde“, erzählt der Podcaster. Zehn Jahre später wagte er einen erneuten Anlauf. Und der damals gegründete Klub namens Hyenastyle Martial Arts bietet noch heute in einer Gymnastikhalle am Wiehagen in der Neustadt zweimal pro Woche Trainingsmöglichkeiten an. „Wir sind derzeit rund 30 Mitglieder – darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene“, so Frank.

Podcasts hört er selbst schon seit zehn Jahren „sehr gerne“. Doch für sein Lieblingsthema Kampfsport gab es immer nur ein äußerst überschaubares Angebot. „Und die wenigen, die es gab, haben fast alle nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.“ So fällte er im Sommer vor vier Jahren den Entschluss: „Ich mache jetzt selbst einen!“ Und am 4. November 2020 ging Folge Numero eins online.

Christian Gryczka belegte bei der EM im Kickboxen einst Rang zwei

In Folge zwei interviewte er übrigens Christian Gryczka. Den hatte er 2008 in einer Kampfsportschule in Dorsten kennengelernt. „Und inzwischen sind wir schon seit langem sehr gute Freunde“, sagt Gryczka. Der 58-Jährige lebt in Buer, war früher begeisterter Kickboxer. In dieser Sportart eroberte er bei der Europameisterschaft 1994 in Lissabon sogar Platz zwei – der größte Erfolg in seiner Zeit als aktiver Sportler. Doch auch Luta Livre (eine Variante des klassischen Ringens) probierte er aus. Und heute fokussiert sich Gryczka neben seiner Trainer-Tätigkeit auf Mixed Martial Arts. Das sind die Kämpfe in einem achteckigen Käfig, bei denen es richtig zur Sache geht.

„Chris bringt die große Erfahrung eines Aktiven und eines Trainers mit in den Podcast“, begründet Frank, warum er seinen Freund vor rund zwei Jahren als Co-Gastgeber mit ins Podcast-Boot geholt hat. Und der Gelobte ergänzt: „Zwischen uns stimmt einfach die Chemie. Das bekommen wir auch als Feedback von unseren Zuhörern.“ Die seien übrigens zu 95 Prozent männlich und zwischen 35 und 55 Jahre alt. Und es werden immer mehr: Bei der meistgehörten Folge, da ging es um den früheren Box-Champion Mike Tyson, klickten sich rund 48.000 Zuhörer rein.

Bei der Aufnahme sitzt das Duo in schweren, braunen Ledersesseln

Als Aufnahmestudio dient dem Duo übrigens das Gartenhäuschen auf dem Grundstück von Rouven Frank im heimatlichen Heßler. Dort machen er und Gryczka es sich in schweren, braunen Ledersesseln gemütlich, ehe sie sich die Kopfhörer aufsetzen, die Mikrofone in Position bringen – und dann einfach losparlieren. Weil sie den Podcast auch auf Youtube veröffentlichen, läuft schon seit geraumer Zeit auch eine Videokamera mit.

Das Feedback der Zuhörerschaft sei zu 99 Prozent positiv. „Am schönsten war die Zuschrift eines Vaters aus dem Saarland“, sagt Gryczka und schmunzelt. Der habe geschrieben, dass seine acht- und zehnjährigen Kinder große Fans des Podcasts seien. Und nur wegen diesem nun selbst Mitglied in einem Karate-Klub geworden seien. „Besser geht‘s nicht!“

Die Bedeutung des ungewöhnlichen Podcast-Namens

Zum Abschluss wollen wir noch wissen, wie der Podcast zu seinem ungewöhnlichen Namen „Ruf der Hyäne“ gekommen ist. „Das ist eine Art Hilfeschrei in Richtung des Rudels, wenn ein Tier, das allein unterwegs ist, in eine Notsituation gerät“, erklärt Frank. Und sein Podcast soll der Ruf in Richtung Kampfsport-Community sein, damit sie sich um diesen Podcast schart. Scheint doch geklappt zu haben...