Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Karsten Zingsheim hat ein neues Urban-Fantasy-Rollenspiel erfunden. Er stellt es auf der Messe „Spiel 2024“ in Essen vor.

In der kommenden Woche startet in Essen die „Spiel 2024“, die weltweit größte Publikumsmesse für Brettspiele. An einem der Stände in „Halle 2“ wird auch erstmals Karsten Zingsheim seine Zelte aufschlagen. Der 46-jährige Gelsenkirchener hat nämlich ein neues Rollenspiel erfunden. Das will er einer möglichst breiten Öffentlichkeit vorstellen. „Und einen besseren Ort als die Spiele-Messe in Essen kann es dafür nicht geben“, sagte Zingsheim im Gespräch mit der WAZ.

„Schattengesellschaft“ ist seine allererste Spielerfindung

„Schattengesellschaft“ - auf diesen Namen hat der in Schalke lebende Zingsheim seine allererste Erfindung getauft. Dieses interaktive Erzählspiel gehört zur Sparte „Urban Fantasy“. Soll heißen: Das ebenso fiktive wie mystische Handlungs-Grundgerüst ist im realen London der Gegenwart angesiedelt. Es gibt einen Spielleiter, der als eine Art allwissender Erzähler agiert. Und bis zu fünf Mitspieler schlüpfen dann in die Rolle eines Helden, für den es diverse Abenteuer und Prüfungen zu bestehen gilt.

Alt und jung probieren gemeinsam aus: Die Messe „Spiel“ lockt Jahr für Jahr Zehntausende Besucher nach Essen.
Alt und jung probieren gemeinsam aus: Die Messe „Spiel“ lockt Jahr für Jahr Zehntausende Besucher nach Essen. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

„Über die gemeinsame Interaktion entwickelt sich der Verlauf der Geschichte jedes Mal anders“, erklärt Zingsheim. Aber auch der Faktor Glück spiele eine Rolle, müssen doch im Spielverlauf diverse Würfelproben gemeistert werden. Diese besonderen Exemplare haben aber nicht wie üblich sechs, sondern sogar zehn verschiedene Seiten.

Über 2000 Arbeitsstunden in den Entwicklungsprozess investiert

„Ich habe über zwei Jahre in die Entwicklung der Charaktere und des Spiels hineingesteckt und locker über 2000 Arbeitsstunden investiert“, nennt der im Rheinland aufgewachsene Mann einige verblüffende Zahlen. Seit gut 30 Jahren sei er selbst ein leidenschaftlicher Fan von Rollenspielen. Sein absoluter Liebling sei „Das schwarze Auge“, das zu den Klassikern und Publikumslieblingen gehöre. Ideal liefe es, wenn sich sein neues Spiel einen ähnlichen hohen Stellenwert im Kreis der Spiele-Freunde erarbeiten könnte.

Durch sein über Jahrzehnte währendes Interesse an Rollenspielen habe er sich inzwischen einen gigantischen Erfahrungsschatz erarbeitet. „Ich habe mir einfach gemerkt, was ich an anderen Spielen gut und was schlecht fand. Und alle guten Elemente habe ich nun in meinem Regelwerk vereint“, erzählt Zingsheim.

Einen ersten Aufschlag wagte er bei der Leipziger Buchmesse

Ein Erstentwurf von „Schattengesellschaft“ erlebte seine Premiere bereits im vergangenen März bei der Leipziger Buchmesse. Bei diesem „kleinen Aufschlag“, wie der Erfinder es bezeichnet, seien beim Ausprobieren mit neugierigen Messebesuchern noch einige Ungereimtheiten aufgetreten. Diese habe er im Nachhinein aber beseitigen können, so Zingsheim. Das Feedback seiner potenziellen Kundschaft sei ihm stets sehr wichtig.

Das neue Spiel gibt es in zwei Varianten: einmal als Spiele-Box mit loser Blattsammlung (49,90 Euro) und einmal als aufwendig gestalteter Hardcover-Band (69,90 Euro). Beide Exemplare wird er an seinem Messestand 2A625 anbieten, den er sich gemeinsam mit einem zweiten Anbieter teilt.

Erfinder setzt auf die Neugier der Spiele-Fans

Wie groß schätzt er seine Chancen auf einen durchschlagenden Erfolg ein? Da grübelt Zingheim kurz, ehe er antwortet: „Spieler sind ein bisschen wie Raucher - sie bleiben beide gern ihrer Stammmarke treu.“ Er hoffe aber inständig, dass es unter den Spieleliebhabern genügend mutige Mensche gebe, die auch mal etwas Neues, etwas Anderes ausprobieren wollen und seinem Spiel eine Chance geben.

Zingsheim hat in den vergangenen zwei Jahren aber nicht nur am Spiel selbst, sondern auch an insgesamt sechs Erweiterungsbänden gearbeitet. Diese seien von großer Bedeutung. Denn manche Spiele-Fans würden sich nur dann auf Neuerscheinungen einlassen, wenn diese sich nicht nur auf eine Handlungsebene beschränken, sondern sich ein ganzes Universum drumherum stricken lasse.

Die Messe „Spiel 2024“ in Essen läuft vom 3. bis 6. Oktober. Tagestickets kosten 14 (Kinder) bis 23 Euro (Erwachsene). Familienticket (für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder): 60 Euro. Alle Infos zum neuen Spiel von Karsten Zingsheim und Kaufmöglichkeiten im Netz unter: www.schattengesellschaft.net.