Gelsenkirchen. Ein Film mit Julia Roberts zündete den Funken. Seither reist eine Gelsenkirchenerin nach Italien, sooft wie möglich. Ihr Blog lädt zum Mitreisen.

Herausragende Küche, schöne Strände, traumhafte Landschaften, mediterranes Klima und besondere Menschen: Ihre Italienliebe hat die Gelsenkirchenerin Nina Salevsky mit vielen Deutschen gemein. Doch die 37-Jährige teilt ihre ausgeprägte Leidenschaft ausgiebig im Internet mit Gleichgesinnten und jenen, die es werden möchten. Seit zehn Jahren reist die junge Frau, die im normalen Leben ihren Unterhalt (und das Geld für die Italien-Reisen) als Verwaltungsmitarbeiterin verdient, wann immer möglich nach Italien. Nachzulesen sind ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Tipps im Internet-Blog „Italienkompass“.

„In Italien findet man alles, was man sucht“

Den entscheidenden Funken für ihre Leidenschaft entzündete vor zehn Jahren der Film „Eat. Pray. Love“, erzählt sie. Wie Julia Roberts in dem Film in Rom zu sich selbst fand, wie sie ihre Pasta genoss, dieses Bild ließ die Gelsenkirchenerin nicht mehr los. Seither reist sie mehrmals im Jahr, wann immer ein paar freie Tage zu haben sind, gen Süden. Meist per Flugzeug, oftmals auch allein und nur für wenige Tage. Warum ausgerechnet Italien ihr Sehnsuchtsort geworden ist, darauf hat sie eine klare Antwort: „Weil man dort alles findet, was man sucht.“

Für mich sind die Reisen und auch der Blog ein perfektes Hobby. Andere gehen ins Fitnessstudio, ich fahre nach Italien. Ich esse für mein Leben gern und lerne auch – am liebsten vor Ort – italienische Spezialitäten selbst zuzubereiten“, gesteht sie. Die Leidenschaft fürs Essen sieht man ihr nicht an, ihre Italienleidenschaft hingegen strömt aus jeder Pore. Natürlich fährt sie einen Fiat 500, pflegt statt üblicher Topfpflanzen duftendes Basilikum auf dem Fensterbrett und hat sich auch sonst Italien ins Büro und ins Wohnzimmer geholt.

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„Schon lange verbringe ich auch meine Geburtstage in Italien, zelebriere sie dort bei einer Pasta. Ich plane meine Reisen im Vorfeld akribisch. Bevor ich in eine Region zum ersten Mal reise, schaue ich, welche Spezialitäten es dort gibt, um sie gezielt zu probieren – und versuche auch zu erfahren, wie ich sie nachkochen kann“, schwärmt sie. Neben der Eselswanderung durch die Berge mit Einheimischen stand ein Kochkurs für „Culurgiones“, der sardischen Ravioli-Variante, auf dem Reiseplan für Sardinien. Unter anderem dafür ist sie gar ein zweites Mal dorthin gereist, als der erste Kurs ausfiel.

Reisen, Essen und Blog als Hobby: statt Fitnessstudio

Schon vor der ersten Italienreise belegte die Gelsenkirchenerin den ersten Italienisch-Kurs bei der VHS, plus Online-Lernprogramm. Mittlerweile war sie rund 40 Mal in „Bella Italia“ unterwegs, in zwölf Provinzen. Trotzdem gibt es noch viele weiße Flecken, die sie schnellstmöglich kennenlernen möchte. Vor allem der Süden mit Apulien, Kalabrien und Sizilien hat es ihr angetan – nicht nur wegen des Tartufo, der Eisspezialität aus dem kalabrischen Pizzo, deren Herkunft sie natürlich auch erklärt.

Nina Salevsky Venedig
Zu ihrem Geburtstag ist die Gelsenkirchenerin jedes Jahr in Italien. 2019 war es Venedig, in diesem Jahr soll es Rom werden. © Italienkompass | Italienkompass

Besonders eingehend beschäftigt allerdings hat sich die Gelsenkirchenerin mit Venedig. „La Serenissima“, wie die Einheimischen sie liebevoll nennen. Für den Thalia Storyteller Award hat sie zahlreiche Geschichten über die Geheimnisse und Mythen dieser besonderen Stadt zusammengetragen und in Geschichten gefasst. Dabei sind Anfang des Jahres zwei ansprechend gestaltete Büchlein mit vielen Details über Venedig herausgekommen, erschienen im „Story.One“-Verlag, erhältlich online im Buchhandel. Eines hat sie in Venedig jedoch noch nicht erlebt: Den legendären venzianischen Karneval. Das will sie im Februar 2025 nachholen.

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Doch trotz Büchern und Blog: Ihre Italienliebe soll Hobby und Ausgleich bleiben, kein Geschäftsmodell, versichert Salevsky. Zwar gibt es Links zu Restaurants und auch zu lokalen Anbietern sowie die eine oder andere Einladung. Doch die Einkünfte daraus seien gering und sollen es auch bleiben, betont sie im Gespräch. Und dann macht sie noch ein Geständnis: Das einzige, womit sie in Italien noch ein wenig fremdelt, ist das Autofahren. „Das hab ich mich nur zweimal getraut. Das ist schon gewöhnungsbedürftig.“