Gelsenkirchen. Den NRW-Startschuss für das Startchancenprogramm gab Bildungsministerin Dorothee Feller in Gelsenkirchen: Wie 19 Schulen hier profitieren sollen.
Schülerinnen und Schüler von 19 Schulen in Gelsenkirchen, darunter elf Grundschulen, die Gesamtschule Berger Feld, das Berufskolleg am Goldberg, das Grillo-Gymnasium, alle vier Hauptschulen sowie die Gertrud-Bäumer-Realschule sollen vom Startchancenprogramm profitieren. Den Startschuss für das auf zehn Jahre angelegte Projekt von Bund, Land und Kommune für alle Schulen im Regierungsbezirk Münster gab NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) am Montagmorgen in Gelsenkirchen an der Gesamtschule Berger Feld, einer der ausgewählten Schulen.
Mit dem Programm verbunden sind verschiedene Förder- und Entlastungsmaßnahmen für besonders belastete Schulen. Wie groß die Hilfe für jede einzelne Schule sein wird, ist allerdings noch unklar. Insgesamt dürften im ersten Schritt gut 4,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen - inklusive Eigenanteil der Kommune.
Je eine Stelle mehr pro Schule für multiprofessionelle Kräfte
Das Generalziel heißt mehr Bildungsgerechtigkeit. Helfen soll dabei eine auf drei Säulen beruhende Förderung. Dazu zählen eine bessere, multiprofessionelle Personalausstattung, Investitionen in eine „zeitgemäße und förderliche Lernumgebung“ sowie gezielte, innovative Lernförderprogramme mit „Chancenbudgets“, bei denen Schulen selbst festlegen können, wofür das Geld eingesetzt wird. Den Löwenanteil der Finanzierung trägt der Bund, aber auch Land und die Kommunen sind finanziell gefordert. Was im Falle von Gelsenkirchen eine große Herausforderung bedeutet.
Bereits angelaufen ist die personelle Verstärkung für die ausgewählten Schulen mit multiprofessionellen Kräften. Je eine Stelle haben die Startchancenschulen zugesprochen bekommen. Die meisten Gelsenkirchener Schulen haben diese Stellen, für die Menschen mit einem Studienabschluss aus dem Bereich soziale Arbeit, aber auch Handwerksmeister infrage kommen, bereits ausgeschrieben. Bei einigen laufen auch bereits Auswahlgespräche. Wie viele der in Gelsenkirchen insgesamt 19 Stellen wirklich besetzt werden können, ist noch nicht absehbar.
Erst in den nächsten Tagen werden auch die Förderrichtlinien für die Investitionen in eine moderne, klimafreundliche und lernfördernde Ausstattung von Schulen bekannt gegeben. Dann können die einzelnen Schulen planen, welche Ideen förderfähig sein könnten. Über die Verteilung dieser Mittel soll letztlich der Schulträger, also die Stadt Gelsenkirchen, entscheiden. Bis es so weit ist, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.
Bereits jetzt hat das Ministerium Unterrichtsmaterialien zur Verbesserung der Basiskompetenzen zur Verfügung gestellt. „Damit sind rechnen, schreiben und lesen gemeint, aber auch soziale und emotionale Kompetenzen“, erläuterte Feller bei der Verleihung der Siegel in Gelsenkirchen. Den verheerenden Wissensstand von Schülern in grundlegenden Bereichen hatten erst jüngst Lernstanderhebungen in NRW dokumentiert. Aus diesem Grund sind in der ersten Förderrunde auch zu 60 Prozent Grundschulen ins Programm aufgenommen. In Gelsenkirchen sind das die Grundschulen Georgstraße, Friedrich-Grillo-Schule, Schalker Regenbogenschule, Sternschule, Ebersteinstraße, Hohenfriedberger Straße, Glückaufschule Ückendorf, Wiehagenschule, Mechtenbergschule, Turmschule und Kurt-Schumacher-Straße.