Gelsenkirchen. Rechtzeitig zum Start des FC Schalke 04 in die neue Saison hat Ex-Kapitän und Klub-Legende „Didi“ Schacht seine erweiterte Biografie vorgelegt.
Mit dem Topspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV startet am Freitagabend die Saison 2024/25 in der 2. Fußball-Bundesliga, der FC Schalke 04 steigt am Samstag mit der Heimpartie gegen Eintracht Braunschweig ein. Dann wird natürlich auch Dietmar „Didi“ Schacht wieder in der Arena zugegen sein. Seine Aufgaben als Klubrepräsentant erfüllt er dort nach wie vor voller Enthusiasmus und Herzblut. Das erläutert er auch in seiner Biografie „Der Kämpfer“, die nun in einer erweiterten Form veröffentlicht worden ist.
Erste Fassung kam im Jahr 2020 heraus
Das Buch, das den so passenden Untertitel „Schicht im Schacht“ trägt, war in seiner ersten Fassung bereits im Jahr 2020 erschienen. „Es ist damals hervorragend angekommen. Ich habe durchweg positive Reaktionen bekommen, vor allem, weil ich darin so authentisch rübergekommen bin“, erzählt Schacht im Interview mit der WAZ.
Ein Verantwortlicher des Verlages habe ihn dann Ende 2023 angesprochen, ob er nicht Lust auf eine Ergänzung und Erweiterung des Bestehenden habe. Es hätte sich doch sehr viel Erzählenswertes in den vergangenen Jahren in seinem Leben ereignet, lautete die Begründung. Ein Argument, das Schacht überzeugte.
Dietmar „Didi“ Schacht: „Wir können froh sein, dringeblieben zu sein“
Und so setzte er sich erneut mit Andreas Reinhardt zusammen. Der Co-Autor und Lektor der Biografie verschriftlichte die zusätzlichen Interviews, die er mit der Schalker Spieler-Legende danach führte. Und Schacht achtete beim Gegenlesen besonders darauf, dass seine kumpelige Ruhrpott-Art auch diesmal wieder sprachlich herüberkommt. Herausgekommen sind dabei laut Klappentext - natürlich - „04 zusätzliche Kapitel“.
Apropos Schalke: Wie bewertet Schacht denn rückblickend die vergangene Spielzeit? „Wir können froh sein, dringeblieben zu sein. Das war ein harter Kampf. Aber zum Glück haben wir es am Ende ja dann doch noch recht souverän geschafft“, antwortet der einstige Abwehr-Chef.
Schacht kennt Ben Manga noch aus seinen Düsseldorfer Zeiten
Große Stücke setzt er mit Blick nach vorne auf den neuen Chef-Kaderplaner Ben Manga. Den kenne er noch aus seiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf, betont Schacht, als Manga dort selbst noch als Profi kickte und Schacht als Scout beschäftigt war. „Er hat jetzt Spieler geholt, die uns auch gehören und nicht nur ausgeliehen sind. So etwa stärkt immer die Identifikation mit dem Verein. Und die hat im Vorjahr bei so manchem leider gefehlt“, lautet einer der zentralen Kritikpunkte von Schacht.
Freut er sich denn auf den bevorstehenden Saisonstart? „Auf jeden Fall! Ich gucke zwar derzeit auch viel Olympia. 3-gegen-3-Basketball oder Beachvolleyball sind schon echt spektakulär. Aber schön, dass nun auch endlich wieder der Ball bei uns rollt.“ Auch die Fans seien heiß. Das wisse er von seinen Besuchen als Repräsentant bei den Fanclubs. „Die sind allesamt sehr realistisch unterwegs“, weiß Schacht. Das ominöse Wort „Aufstieg“ nehme da kaum einer in den Mund. Ein neues Gerüst müsse nun innerhalb der erneut deutlich veränderten Mannschaft entstehen, auf das man dann dann eine Aufstiegsmannschaft aufbauen könne, findet Schacht.
Schachts Enkelsohn Ben ist auf dem Fußballplatz auch ein Kämpfer
Die Biografie habe er übrigens hauptsächlich für seine Eltern, seinen Sohn Moritz und seine gesamte Familie gemacht. Quasi als Dank. Jetzt freut er sich, dass auch sein Enkelsohn Ben so viel Spaß am Fußball hat. Der Siebenjährige kickt beim Bochumer Klub Vorwärts Kornharpen. „Er ist auch ein großer Kämpfer auf dem Platz und fightet um jeden Ball“, sagt der Opa mit einer Portion Stolz in der Stimme.
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Obwohl Schacht nach wie vor in Duisburg lebt und auch lange für den dort beheimateten MSV gekickt hat, sagt er voller Überzeugung, dass „Schalke für immer mein Herzensverein ist und bleibt“. Und woran liegt das? „Ich habe den Verein damals als Kapitän der Aufstiegsmannschaft mit zurück in die erste Liga geführt. Und die Fans dort haben mich mit einer Intensität geliebt, wie ich es nirgendwo anders erlebt habe.“ Auch der Umgang mit ehemaligen Spielern sei bei Schalke von Wertschätzung und Aufmerksamkeit geprägt. Das sei ebenfalls nicht überall der Standard. „Deshalb stehe ich jeden Morgen auf und lächle vor Glück und Stolz, dass auch ich ein Repräsentant für Schalke 04 sein darf.“
Ex-Abwehr-Chef sieht die Schalker Fans als wichtigen Punktegarant
Für das Auftaktmatch am Samstag tippt Schacht, der im nächsten Monat übrigens 62 wird, auf einen 3:1-Sieg der Königsblauen. Auch wenn er warnt, dass Braunschweig nicht unterschätzt werden dürfe. „Wir haben aber unsere 60.000 Fans im Rücken“, so Schacht. „Und sie sind für mich auch in dieser Saison für uns ein ganz wichtiger Punktegarant.“