Gelsenkirchen. Die Zerschlagung einer mutmaßlichen islamistischen Terrorzelle in NRW hatte vor einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Nun beginnt der Prozess.
Sieben mutmaßliche Terroristen der Gruppe Islamischer Staat müssen sich in den kommenden Monaten in Düsseldorf vor dem Oberlandesgericht verantworten. Der Prozess beginnt an diesem Dienstag im Hochsicherheitstrakt des Gerichts. Die Männer sollen den Überfall Russlands auf die Ukraine genutzt haben, um über die Ukraine nach Deutschland zu gelangen.
In Deutschland angekommen sollen sie eine Terrorzelle des IS gegründet und Geld für die Organisation gesammelt haben. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hatte Anklage gegen die 21 bis 47 Jahre alten Verdächtigen erhoben. Fünf von ihnen sind Tadschiken, einer Kirgise und einer Turkmene. Die sieben Männer waren vor einem Jahr an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen festgenommen worden und sitzen seither in Untersuchungshaft. Zuletzt wohnten sie in Ennepetal, Gelsenkirchen, Warendorf, Gladbeck, Düsseldorf und Bornheim.
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Bei den beiden in Gelsenkirchen festgenommenen tadschikischen Staatsangehörigen handelt es sich um Mukhammadshujo A. und Nuriddin K.. Zur Umsetzung ihrer Vorhaben trafen sich die Angeschuldigten laut Anklage regelmäßig in unterschiedlicher Zusammensetzung, fassten Anschlagsobjekte in Deutschland ins Auge und kundschafteten mögliche Tatorte aus. Zudem bemühten sie sich um die Beschaffung von Waffen sowie um Geldgeber für die Anschläge. Ein konkreter Anschlagsplan bestand beim Einschreiten der Strafverfolgungsbehörden noch nicht.
Mit Ausnahme von Mukhammadshujo A. sammelten die Angeschuldigten seit April 2022 bis Mai 2023 unter wechselseitiger Beteiligung Geld für den IS und transferierten insgesamt mehrere tausend Euro an Verantwortliche des IS im Ausland. (mit dpa)
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